
Nach der Vorstellung von Teslas Ende 2017 kommendem neuen Elektroauto Model 3 wurde gerätselt, ob der Kompakt-Stromer kostenlos an den unternehmenseigenen „Supercharger“-Ladepunkten Strom zapfen darf. Firmenchef Elon Musk hatte zwar angekündigt, dass „Supercharging“ wie bei den bereits erhältlichen Premium-Elektroautos Model S und Model X „Standard“ sein werde. Beim diesjährigen Aktionärstreffen des US-Herstellers stellte er nun aber klar, dass man die Nutzung der „Supercharger“-Ladestationen für Model-3-Käufer nicht „auf Lebenszeit“ kostenlos anbieten könne.
Es wurde schon länger spekuliert, dass Tesla aufgrund des niedrigen Grundpreises für das als Elektroauto für den Massenmarkt konzipierte Model 3 seinen Ladeservice erstmals nur gegen Aufpreis anbieten könnte. Wer Teslas Elektro-Limousine Model S oder das Stromer-SUV Model X sein Eigen nennt, darf sein Elektroauto dauerhaft kostenlos an „Superchargern“ aufladen. Das Model 3 wird in den USA ab 35.000 Dollar vor Steuern erhältlich sein, der deutsche Preis steht noch nicht fest. Das Model S kostet hierzulande mindestens 82.700 Euro, das Model X gibt es ab 96.100 Euro.
Musk betonte, dass das Tesla-Schnellladenetz vor allem für Langstreckenfahrten gedacht ist. Der Großteil der Ladevorgänge für das Model 3 werde seiner Meinung nach jedoch an der heimischen Steckdose stattfinden. Die zusätzlichen Kosten für die „Supercharger“-Nutzung würden aber ohnehin weitaus niedriger ausfallen, als die beim Reisen mit Benziner- oder Diesel-Fahrzeugen entstehenden Kraftstoffkosten, erklärte der Tesla-Chef.
Tesla verfügt eigenen Angaben nach aktuell über 632 „Supercharger“-Stationen mit insgesamt 3780 Ladepunkten. Im nächsten Jahr soll sich die Anzahl der Schnelllader auf über 7000 verdoppeln. Der kalifornische Hersteller bietet zudem ein weiteres, langsameres Ladenetzwerk an. Die sogenannten „Destination Charger“ befinden sich an Standorten, an denen sich Elektroauto-Fahrer länger aufhalten – beispielsweise Hotels oder Restaurants.
Elon Musk versprach, dass die Nutzung der „Supercharger“ für Model-3-Fahrer so einfach wie möglich gestaltet werden soll. Anstatt für jeden Ladevorgang separat zu bezahlen, dürfte für den kleinen Tesla daher eine Einmalgebühr oder ein Abo-Modell eingeführt werden. Das Model 3 wurde erstmals Ende März der Öffentlichkeit präsentiert und seitdem bereits rund 373.000 Mal vorbestellt. Aufgrund des großen Interesses an seinem dritten Großserien-Elekroauto hat der US-Hersteller beschlossen, den Hochlauf der Produktion um zwei Jahre zu beschleunigen. Ab 2018 sind nun bereits 500.000 Fahrzeuge pro Jahr geplant, die Million-Marke soll zwei Jahre später geknackt werden.
Tesla Model 3: „Supercharger“-Nutzung wohl nicht kostenlos