
VW geht davon aus, dass reine Elektroautos ab 2025 auf den Schlüsselmärkten EU, China und USA einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen. In Zukunft soll daher verstärkt in Elektromobilität investiert werden, aktuell besteht das Elektro-Angebot der Wolfsburger noch vorrangig aus teilelektrischen Hybridautos. Zwar sind auch zwei vollelektrische Ausführungen von Golf und up! im Angebot, mit weniger als 200 Kilometer Norm-Reichweite und hohem Aufpreis verkaufen sich beide bisher aber nur schleppend. Der e-Golf soll daher in einem ersten Schritt demnächst auf 300 Elektro-Kilometer aufgerüstet werden, zudem könnte VW noch in diesem Jahr einen Ausblick auf ein komplett neues, reichweitenstarkes E-Modell geben.
Die intern „NUVe“ genannte Studie eines kompakten Elektroautos wird laut AutoBild im Oktober auf dem Pariser Autosalon vorgestellt und ist als direkter Konkurrent zu BMWs seit 2013 erhältlichem Stadt-Stromer i3 konzipiert. Der „NUVe“ soll ungefähr so groß wie der Golf sein, dank des neuen, speziell für Elektro-Pkw ausgelegten „Modularen Elektrifizierungsbaukasten“ (MEB) im Inneren jedoch fast so viel Platz wie ein Passat bieten. Das Außendesign des Fünftürers soll komplett eigenständig ausfallen und unter anderem eine durchbrochene C-Säule aufweisen. Details zum Antrieb oder Leistungsdaten gibt es noch nicht, VW hat für die Zukunft jedoch Norm-Reichweiten von bis 500 Kilometer in Aussicht gestellt. „Getankt“ werden soll via Induktion, bislang ist die kabellose Technik allerdings noch nicht serienreif.
Volkswagens „NUVe“ ist AutoBild zufolge nicht als Nachfolger der Elektroauto-Version des Golf, sondern als eigenständiges Modell gedacht. Neben BMWs i3, der noch diesen Sommer erstmals mit bis zu 300 Kilometern Reichweite erhältlich sein wird, gehören die Modelle Nissan LEAF, Renault ZOE sowie Kia Soul EV zu den Elektrofahrzeugen, die es am Markt zu schlagen gilt. VW soll für den „NUVe“ mit sechsstelligen Stückzahlen planen – zum Vergleich: Das derzeit meistverkaufte Elektroauto der Welt, der Nissan LEAF, hat Ende 2015 die 200.000er-Marke geknackt. Für den in anderthalb Jahren kommenden Volumen-Stromer Model 3 von US-Branchenprimus Tesla Motors sollen bereits rund 370.000 Reservierungen vorliegen.
Auf Basis des MEB-„Elektroautobaukasten“ will Volkswagen bis 2018 insgesamt sechs Studien vorstellen, vier davon sollen „gute Chancen“ auf eine Serienfertigung haben. Die Wolfsburger prüfen derzeit, ob eine zweite Elektroauto-Plattform als Basis für Modelle oberhalb des Passat sinnvoll ist. So soll der 2015 ausgelaufene Phaeton in einigen Jahren als vollelektrische Langstrecken-Luxuslimousine neu aufgelegt werden. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, eine Milliarden teure Batteriefabrik nach dem Vorbild von Teslas „Gigafactory“ zu bauen, um den steigenden Bedarf an leistungsfähigen und kostengünstigen Akkus decken zu können.
VW: Elektroauto-Konkurrent für BMW i3 in Arbeit?