
Nach anfänglichem Zögern will auch Mercedes-Benz zukünftig Langstrecken-Elektroautos anbieten. Bereits bekannt ist, dass im nächsten Jahr ein Wasserstoffauto auf Basis des Kompakt-SUV GLC auf den Markt kommt. Die Schwaben wollen zudem möglichst bald einen Batterie-Stromer in Serie bringen, der es mit dem weltweit ersten rein elektrischen Serien-SUV Model X von US-Branchenprimus Tesla Motors aufnehmen kann. Der E-Mercedes könnte bereits im Oktober beim Autosalon Paris als Konzeptauto vorgestellt werden.
Die Stuttgarter Mercedes-Entwickler arbeiten mit Hochdruck an einer Elektroauto-Studie, die einen Ausblick auf das Design, die Innenausstattung sowie die Technik-Architektur der kommenden Serienversion des SUV geben soll. Das komplett eigenständig gezeichnete Elektrofahrzeug ist als direkter Konkurrent zu Teslas seit Ende 2015 erhältlichem Model X sowie kommenden Stromern von Audi und Jaguar konzipiert, berichtet Autocar in Berufung auf Unternehmensinsider.
Der Markstart des noch unbenannten Elektro-Mercedes könnte bereits 2019 erfolgen, noch sei allerdings nichts entschieden, heißt es. Auch eine langstreckentaugliche Stromer-Limousine ähnlich Teslas Model S soll geplant sein. Bislang hat der deutsche Hersteller bei Elektromobilität vor allem auf teilelektrische Plug-in-Hybride sowie nachträglich mit Elektroantrieb versehene Versionen von B-Klasse und smart fortwo gesetzt. An die als aktueller Branchenstandard geltenden 300+ Kilometer E-Reichweite mit einer Batterieladung kommt jedoch keines der beiden Modelle heran.
Der Pariser Autosalon soll dazu genutzt werden, die Elektromobilitäts-Pläne von Mercedes-Benz, die eine Reihe individuell designter Elektroautos vorsehen, offiziell vorzustellen. „Wir haben eine komplett neue Designsprache entworfen, die sich an den Eigenheiten von Elektrofahrzeugen orientiert“, zitiert Autocar einen Mercedes-Mitarbeiter. Als Plattform soll wie beim GLC mit Brennstoffzelle eine neue Technologie-Architektur dienen, die speziell für Elektroautos entwickelt wird und unter anderem auf im Fahrzeugboden untergebrachte Batteriepakete bzw. Wasserstoff-Tanks setzt.
Darüber hinaus könnte die Traditionsmarke neben ihrem Engagement in der Formel 1 demnächst auch in der rein elektrischen Formel E an den Start gehen. „Es wurde noch nichts entschieden, aber wir betrachten das Ganze mit großem Interesse. Es wird eine interessante Plattform für Elektrofahrzeuge geboten, es wäre allerdings wichtig für uns, dass sich ein eindeutiger Technologietransfer zu unseren Serienfahrzeugen ergibt“, so Mercedes-Vertriebsvorstand Ola Källenius.
Mercedes-Benz: Elektroauto-SUV für Autosalon Paris geplant?