
Autohersteller Seat ist bislang nicht als Vorreiter für Elektro-Antriebe bekannt. Und das dürfte noch eine Weile so bleiben, wie Matthias Rabe, Entwicklungsvorstand bei Seat, der Neuen Zürcher Zeitung erklärte. Rabe sei als Entwickler zwar „natürlich ein Freund der neuen Antriebstechnologien“. Auf der anderen Seite müsse man aber auch sehen, „was für die Marke richtig und wichtig ist“.
Durch den Aufpreis für die Hybrid- oder Elektroauto-Technik würde „der Preis der Fahrzeuge für den Kunden um rund 10.000 Euro in die Höhe schießen“, so Rabe. Seat aber liege „in einem sehr preissensiblen Segment. Wenn der Einstiegspreis durch eine Teil- oder Komplett-Elektrifizierung bei 30.000 statt 20.000 Euro liegt, kann das Seat im Moment nicht alleine tragen“. Natürlich werden „irgendwann auch von Seat elektrifizierte Fahrzeuge kommen, aber erst dann, wenn die Zeit reif ist und wenn unsere Kunden bereit sind, das Geld dafür auszugeben“, kündigte der Automanager an.
Der Verbrennungsmotor wird laut Rabe „noch lange als Rückgrat“ der Automobilindustrie bestehen bleiben. Auch mit Benziner- und Dieselfahrzeugen könnten „sehr gute CO2-Werte“ und „gute Kundenverbrauchswerte“ realisiert werden. Der Plug-in-Hybrid werde dagegen seiner Ansicht nach „etwas überbewertet“. Technisch sei der Antrieb zwar „phantastisch“, man würde den Kunden damit aber über die CO2-Werte Verbräuche „vorgaukeln“, die diese in der Praxis nie fahren würden. Langfristig werden sich daher Batterie-Elektroautos durchsetzen, ist Rabe überzeugt.
Warum Seat keine Hybrid- und Elektroautos baut