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Erneuerbare Energien: „Das rechnet sich vom ersten Tag an“

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„80 Prozent Erneuerbare sind kein Problem“ sagte Boris Schucht, Chef des Netzbetreibers 50Hertz, im Interview mit dem Tagesspiegel. Das Netzgebiet seines Unternehmens umfasse „mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands“ und dort habe im vergangenen Jahr „der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent“ gelegen. In diesem Jahr erwartet Schucht bereits „deutlich“ mehr als 50 Prozent.

Es gebe in Deutschland „keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat“, so der Manager. Gleichzeitig sei die Versorgungssicherheit „derweil sogar noch gewachsen“. Um die Stromversorgung auch mit Erneuerbaren sicherzustellen, seien jedoch „noch weitere technische Innovationen nötig“.

Aber schon heute habe man „viel mehr Flexibilität im System, als wir benötigen. Wir haben auch noch riesige weitere Potenziale“, so Schucht: „Wir sind auf dem richtigen Weg, um in der Lage sein zu können, in Zukunft 70 bis 80 Prozent erneuerbare Energien ohne zusätzliche Flexibilitätsoptionen integrieren zu können“.

Für die Zukunft bräuchte der Netzbetreiber „saisonale Speicher, die Strom drei bis vier Wochen aufnehmen könnten, um ihn dann auch wieder drei bis vier Wochen abzugeben“. Derzeit gäbe es dafür nur einen Speichertyp: „Das sind die großen Seen, die Wasserspeicher, in Skandinavien und in den Alpen. Dort, im Süden, allerdings mit begrenzter Kapazität, etwa zehn Terawattstunden. Skandinavien hat knapp 120 Terawattstunden an Speichervolumen“.

Eine Möglichkeit wäre z.B., bei „hohem Windstromaufkommen im Nordosten Deutschlands“ den „günstigen Windstrom nach Schweden“ zu liefern „und dort Stromerzeugung aus Wasserkraft“ einzusparen. „Bei Flaute wiederum kann dieser indirekt gespeicherte Wasserkraftstrom aus skandinavischen Speicherbecken zurück nach Deutschland fließen. Der Nutzen würde sich ziemlich gleich auf die Volkswirtschaften verteilen“, so Schucht. Da brauche „es nicht einen Euro Subvention, das rechnet sich allein über den Handel in beide Richtungen vom ersten Tag an“.

Erneuerbare Energien: „Das rechnet sich vom ersten Tag an“

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