
Tesla-Chef Elon Musk verteidigt den Autopiloten seiner Elektroautos nach dem ersten tödlichen Unfall, bei dem der Selbstfahr-Assistent einen querenden Lkw nicht erkannte. Obwohl sie mit der Bezeichnung „Beta“ eingeführt wurde, handle es sich nicht um „unfertige Technik“, erklärte er über Twitter. Das „Beta“ sei ein Hinweis darauf, dass mit dem Autopiloten noch nicht eine Milliarde Meilen (etwa 1,6 Milliarden Kilometer) unter realen Straßenbedingungen gefahren worden seien. Vor der Milliarde Meilen seien „einfach nicht genug Daten da“.
Der Autopilot-Fahrassistent sei deshalb mit der Bezeichnung „Beta“ versehen worden, „um für die, die sich entscheiden, es zu nutzen, zu betonen, dass es nicht perfekt ist“, schrieb Musk weiter. Man habe den Ausdruck bewusst gewählt, damit die Fahrzeuglenker es sich nicht zu bequem machten. Die Technik sei vor dem Roll-Out ausgiebig im Labor und mit einer Flotte von Tesla-Fahrzeugen getestet worden. Musk gab aber auch zu, dass es „keinen Ersatz für Erfahrung aus der echten Welt“ gebe.
@nicatronTg @SwiftOnSecurity Thanks. Point of calling it „beta“ was to emphasize to those who chose to use it that it wasn’t perfect.
— Elon Musk (@elonmusk) 10. Juli 2016
Keine „Beta-Software im üblichen Sinn“
Der Autopilot von Tesla sei keine „Beta-Software im üblichen Sinn“, so Musk weiter. Er reagierte damit auf die Kritik an der Technologie unter Hinweis auf die unglücklich gewählte Kennzeichnung. In der Tech-Branche wird eigentlich noch nicht endgültig fertige Software „Beta“ genannt. Die Formulierung war auch der Knackpunkt für die Einleitung einer Untersuchung durch das deutsche Kraftfahrtbundesamt: „Wenn mit der Bezeichnung ‚Beta-Version‘ ein ‚unfertiger’ Stand der Software gemeint ist, würde das KBA eine Funktionalität mit einer derartigen Software nicht genehmigen“, so ein Sprecher des Amtes gegenüber der Welt am Sonntag. Die Europa-Zulassung für den Autopiloten hat sich Tesla in den Niederlanden ausstellen lassen, wo das Unternehmen ein Montagewerk betreibt.
Tesla betonte stets, dass der Autopilot nur ein Assistenz-System sei und die Fahrer stets die Hände am Lenker und den Überblick über die Verkehrslage behalten müssen, um im Notfall jederzeit eingreifen zu können.
Tesla: Elon Musk verteidigt Autopilot