
US-Elektroautobauer Tesla Motors hat seine Produktpalette erweitert: Die Limousine Model S ist dank neuer leistungsstarker 100-kWh-Batterie Tesla zufolge das drittschnellste in Serie produzierte Auto überhaupt. Im Model S P100D geht es von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 2,7 Sekunden. Zum Vergleich: Ähnliche Werte liefern sonst nur extrem kostspielige und nicht mehr als Neuwagen erhältliche Supersportwagen wie Porsche 918 Spyder oder Ferrari LaFerrari. Auch bei der Reichweite vermeldet Tesla ein Plus und stellt rund 507 Elektro-Kilometer nach US-Norm EPA (613 km im EU-Zyklus) in Aussicht.
Mit der ab Werk als Allrader kommenden P100D-Variante des Model S hat es Tesla geschafft, als erster Hersteller eines Großserien-Elektroautos bei der Reichweite im US-Norm-Zyklus die 300-Meilen-Marke (rund 483 km) zu knacken. Das seit Ende 2015 erhältliche E-SUV Model X ist ebenfalls mit dem neuen Akku erhältlich: Das Model X P100D beschleunigt von Null auf Hundert in 3,1 Sekunden, die Reichweite mit einer Batterieladung gibt Tesla mit 465 EPA-Norm-Kilometern (542 km im EU-Zyklus) an.
Das Mehr an Leistung, Reichweite und Prestige der neuen Model-S-Top-Version lässt sich Tesla in den USA mit mindestens 134.500 Dollar vor Steuern bezahlen (ca. 119.000 Euro). Das Model X ist in der P100D-Ausführung ab 135.500 vor Steuern (ca. 120.000 Euro) zu haben. Besitzer des Vorgängers P90D können die 90-kWh-Batterie ihres Elektroautos für 20.000 US-Dollar (ca. 17.700 Euro) auf 100-kWh-Kapazität aufstocken. Für noch nicht ausgelieferte Fahrzeuge werden 10.000 US-Dollar weniger fällig, da hier das Recycling der zu ersetzenden Speicher entfällt. Die genauen Preise und Leistungsdaten für den deutschen Markt wurden bislang noch nicht bekanntgegeben.
Weitere 100-kWh-Varianten später, Erlöse kommen Model 3 zugute
Tesla-Chef Elon Musk kündigte an, dass weitere Ausführungen mit 100-kWh-Akku erst „in einigen Monaten“ verfügbar sein werden. Die P100D-Technik sei derart „komplex“, dass man sich vorerst auf die Optimierung des auf maximale Leistung getrimmten Angebots konzentrieren wolle. Musk geht davon aus, pro Woche 200 oder mehr der neuen Super-Stromer zu produzieren – etwa zehn Prozent der aktuellen Tesla-Produktion.
Während Tesla seine bewährte Zellarchitektur für die bisher leistungsfähigste Batterie der Unternehmensgeschichte unverändert beließ, wurden der Aufbau des Akkupacks, das Kühlungssystem sowie die Elektronik angepasst. „Es handelt sich um eine ziemlich große Veränderung des Batteriemoduls und der Paket-Technologie“, erklärte Tesla-Technikchef JB Straubel. Die Kühlungs-Architektur sei dabei „komplett überholt“ worden.
Firmenchef Musk betonte, dass sich der kalifornische Anbieter mit der P100D-Ausführung mittlerweile „nahe am theoretischen Limit“ bewege. Er rechtfertigte den Leistungsexzess damit, dass die generierten Mehrerlöse der Entwicklung des für Ende 2017 angekündigten Kompakt-Elektroautos Model 3 zugute kommen würden. Der ab 35.000 US-Dollar vor Steuern erhältliche Stromer mit mindestens 346 Kilometer Reichweite (nach US-Norm EPA) soll die Jahresproduktion Teslas von zuletzt knapp 50.000 auf 500.000 Fahrzeuge in 2018 hochschrauben.
Tesla Model S P100D: Über 600 Kilometer Reichweite, von 0 auf 100 km/h in 2,7 Sekunden