
Nicht nur die Automobilhersteller müssen sich auf den Wandel in ihrer Branche einstellen. Auch ihre Zulieferer bereiten sich immer mehr auf die langsam Fahrt aufnehmende Elektromobilität vor. So wie etwa Aluminiumhersteller Trimet in Essen. Das Unternehmen beliefert unter anderem VW, BMW, Mercedes, Kia und Hyundai. „Die Anfragen aus dem Bereich Elektromobilität nehmen zu“, sagte Vorstandschef Martin Iffert dem Handelsblatt. „Wir erwarten, dass die Elektromobilität kommt.“ Er selbst gehe mit gutem Beispiel voran – und fahre bereits ein Elektroauto.
Einer Mitteilung zufolge stellt Trimet seine Produktion nach und nach auf die speziellen Anforderungen eines elektromobilen Verkehrssektors um. Und fertigt immer mehr Teile für Elektroautos, wie etwa Karosserie- oder Strukturteile sowie Batteriegehäuse. Aktuell trage der Autobereich etwa 220 Millionen Euro zum Konzernumsatz von 1,7 Milliarden Euro bei. Ziel des Unternehmens sei es, diesen Anteil zu verdoppeln. Es sei auch „der Bereich mit dem größten Potenzial“, sagte Ifferts Vorstandskollege Luigi Mattina.
Nicht nur auf den Wandel in der Autobranche bereitet sich Trimet vor. Auch in Sachen Energiewende will das Unternehmen, das allein etwa ein Prozent des Stroms in Deutschland verbraucht, aktiv werden und eine riesige „virtuelle Batterie“ aufbauen, wie Iffert den Strompuffer nennt. Für knapp 36 Millionen Euro will Trimet ein Verfahren einführen, das den Elektrolyseprozess durch eine flexible Lastverschiebung an schwankende Strommengen aus Wind- und Sonnenenergie anpassen kann. Bei Bedarf könne die Aluminium-Elektrolyse bis zu einigen Stunden komplett abgeschaltet werden und der eingesparte Strom anderen Verbrauchern überlassen werden.
„Wir wollen einen entscheidenden Lösungsbeitrag zur Energiewende liefern und gleichzeitig den Nachweis erbringen, dass Industrieproduktion und klimaschonende Energieversorgung sich wechselseitig unterstützen können“, so Iffert.
Wie ein Aluminiumhersteller nachhaltig werden will