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Management-Expertin: Warum sich die Autoindustrie verändern muss

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Die Management-Expertin Pia Struck mahnt Autohersteller, bei der Digitalisierung den Anschluss nicht zu verpassen. Das „Topmanagement der Autohersteller“ müsse erkennen, „dass es sich bei der Digitalisierung um einen Tsunami handelt, der jene schlucken wird, die sich nicht rechtzeitig darauf einstellen“, sagte sie in einem Interview mit der Automobilwoche. Sie sehe aber „immer noch bei vielen Verantwortlichen Tendenzen des Weglaufens“. Struck vermutet, dass „die Angst vor Veränderung größer“ sei „als der Wille, ein schlüssiges Konzept für den Wandel zu gestalten“. Dabei müsse „es jetzt wirklich schnell gehen, die Unternehmen müssen bereit sein, bestehende Geschäftsmodelle in Frage zu stellen“.

Denn wenn man sich anschaue, „wie schnell die Digitalisierung die Gesellschaft verändert, wie die Menschen sich vernetzen, was das Smartphone heute zu leisten vermag“, dann bringe „dieses Tempo Probleme für die Autohersteller mit sich“, so Struck. Gewohnte Rhythmen und jahrelange Entwicklungszyklen für ein neues Automodell müssten durchbrochen werden, um zukunftsfähig zu sein. Start-ups und IT-Unternehmen wie Tesla oder Google „leben in einer Kultur der Innovationen und haben viel früher begonnen, sich auch mit dem Wandel der Mobilität zu beschäftigen“. Die Automobilhersteller „hingegen leben in einer Kultur der Effizienz. Dort gibt es fragmentierte Hierarchien, alles ist arbeitsteilig geregelt.“

Diese eingefahrenen Strukturen der Autohersteller müssen sich wandeln: „Der Trial-and-Error-Prozess bei Neuentwicklungen beispielsweise muss sich völlig ändern“, so Struck. Er müsse „viel schneller werden, Prototypen müssen schneller entwickelt, und gegebenenfalls auch schnell wieder verworfen werden“. Die Management-Expertin ist sich sicher, „dass es einige Automobilhersteller in Zukunft nicht mehr geben wird und dafür andere auf den Plan kommen“.

„Die größte Herausforderung der Automobilindustrie“ sei die, dass die Generation der Älteren „in wichtigen Positionen“ Entscheidungen treffen „für eine neue Generation, deren Bedürfnisse sie nicht richtig nachempfinden können“. Deshalb gehen „die jungen Digital-Talente nicht mehr zu den großen Konzernen“, sondern bevorzugen „attraktive Arbeitgeber“, die sich „durch eine hohe und frühe Eigenverantwortung und ein innovatives Umfeld“ auszeichnen. „Das können Autohersteller nicht bieten“, so Struck. „Kreative Mitarbeiter“ würden dort „durch alte Strukturen blockiert. Wer Fragen stellt, läuft schnell gegen Wände aus Hierarchien, Kompetenzgerangel und Partikularinteressen“.

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