
VWs Elektroauto-Stratege Christian Senger hat in einem Interview mit der Automobilwoche ein paar neues Details über den Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB), über die Rolle von Zulieferern und das Elektroauto I.D. verraten. Demnach bindet Volkswagen schon jetzt „Zulieferer verbindlich ein“ und plane einen „Werksausbau im Detail, damit im Jahr 2020 eine neue Generation von Volkswagen-Autos an den Start gehen kann“.
Der MEB stelle mit der Batterie „das wertvollste Teil“ eines Elektroautos ins Zentrum. Deshalb werden wir die Autos auf dem MEB „mit langen Radständen und kurzen Überhängen“ geplant, weil Volkswagen „zwischen den Rädern den maximalen Raum für die Batterie schaffen“ wolle. Der MEB soll „eindeutig ein Konzern-Baukasten“ werden: „Ganz sicher“, so Senger, „werden Audi, Škoda und Seat frühzeitig mit drauf sein“.
Es sei vorgesehen, dass „jedes Zellformat eines jeden Zulieferers“ eingesetzt werden könne. Über konkrete Lieferverträge gebe es aber noch „keine Entscheidungen zu vermelden“. Klar sei aber, dass VW eine „detaillierteste Expertise der kompletten Batterie-Wertschöpfungskette“ brauche, da der Akku künftig „das größte Einkaufsvolumen an Komponenten“ ausmachen werde. „Und wenn Sie da nur um ein Prozent falschliegen, ist der Betrag gleich sehr hoch“, so Senger. Volkswagen werde „in acht Jahren Batterien mit mehr Kilowattstunden brauchen, als es 2015 weltweit für alle Anwendungsarten gab“.
Nun gelte es auch, „alle Verhinderungsgründe“ der Elektromobilität zu eliminieren. „Warum kauft der Kunde kein Elektroauto? Die Antwort: zu geringe Reichweite, zu hoher Einstiegspreis, zu wenig Ladeinfrastruktur. Das müssen wir abschaffen“, so VWs Elektroauto-Leiter. Er rechne sogar damit, „dass sich ab 2020 jeder fünfte Golf-Kunde für einen I.D. entscheidet“.
VW-Elektroauto-Stratege: Stromer-Baukasten MEB auch für Audi, Škoda und Seat gedacht