
„Was wir auf keinen Fall zulassen werden, ist die Ansiedlung solcher neuen Einheiten außerhalb des Tarifvertrags“: IG-Metall-Landeschef Roman Zitzelsberger warnte in einem Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten die Automobilhersteller davor, den Technologiewandel in der Branche für Ausgründungen zu nutzen, mit denen sie sich dem Einfluss der Gewerkschaften und der Tarifverträge entziehen könnten.
Der Arbeitnehmerverband beobachte „mit Sorge, dass es bei Konzernen eine regelrechte Welle von Ausgründungen gibt“, sagte er. Setze sich dieser Trend fort, wolle der Verband „massiv dagegen vorgehen“, sagte Zitzelsberger der Zeitung. Der Wandel der Branche hin zu Elektromobilität und Digitalisierung sei laut dem IG-Metaller nur durch Mitnahme der Beschäftigten zu stemmen. Schon heute würden demnach „im großen Stil Überstunden und Sonderschichten“ geleistet.
Zitzelsberger setzt sich auch für eine deutsche Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos in Baden-Württemberg ein. Dabei gehe es weniger um die dadurch entstehenden Arbeitsplätze, sondern vor allem um die Technologieführerschaft und Unabhängigkeit von ausländischen Zulieferern. „Die weltweite Tendenz, Handelsmauern hochzuziehen, zeigt ja, wie riskant allzu große Abhängigkeiten sein können“, so der IG-Metall-Landeschef. Deutsche Autokonzerne beziehen ihre Batteriezellen derzeit exklusiv aus Asien.
IG Metall fordert Tarifvertrag auch bei Elektroauto-Tochterfirmen