
Honda hat den Genfer Auto-Salon dazu genutzt, seine Elektromobilitätsstrategie für Europa vorzustellen. Bis 2025 sollen zwei Drittel der Fahrzeugverkäufe des japanischen Anbieters hierzulande Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Brennstoffzellen- und Elektrofahrzeuge umfassen. Das erste Modell mit Zwei-Motoren-Hybridsystem wird 2018 eingeführt. Europa kommt laut Honda eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der weltweiten Unternehmensstrategie zur Förderung von Elektromobilität zu.
„Wir werden unsere weltweiten Ressourcen im Bereich Forschung und Entwicklung nutzen, um schon bald ein umfassendes Portfolio fortschrittlicher Elektroantriebe in Europa anzubieten“, erklärte Katsushi Inoue, Präsident und COO Honda Motor Europe. In einem ersten Schritt wird Honda seine europäischen Modelle mit Hybridantrieben ausrüsten. Im Anschluss an das im nächsten Jahr kommende erste Hybridmodell soll das Angebot durch Plug-in-Hybride, Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge wie den Honda Clarity Fuel Cell ergänzt werden.
Der Clarity Fuel Cell ist eines der wenigen in Serienfertigung hergestellten Brennstoffzellenautos der Welt. Die Reichweite des Antriebs, bei dem mit Hilfe von Wasserstoff Energie für den Elektromotor erzeugt wird, liegt bei bis zu 620 Norm-Kilometern. Das Wasserstoff-Elektroauto wurde in Europa Ende vergangenen Jahres im Rahmen der HyFIVE-Initiative (Hydrogen For Innovative Vehicles) eingeführt. HyFIVE hat zum Ziel, Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb bereitzustellen, um die Entwicklung und den Einsatz der Technologie zu demonstrieren.
Details zu den geplanten Modellen für seine Elektro-Offensive hat Honda noch nicht verraten. Neben dem Brennstoffzellen-Stromer Clarity wird in Genf lediglich die bereits bekannte Studie NeuV gezeigt. Das „New Electric Urban Vehicle“ ist ein autonom fahrendes, vollelektrisches Konzeptfahrzeug mit einer „Emotion Engine“ – ein mit künstlicher Intelligenz versehener Bordcomputer, der in der Lage sein soll, eigene Emotionen zu entwickeln. Das soll zu einer besseren Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrzeug beitragen.
Die Seitenverkleidung des NeuV lässt sich für ein einfaches Ein- und Aussteigen komplett nach hinten klappen. Im Inneren stehen zwei Sitze, eine „Touch Panel“-Benutzeroberfläche und ein Gepäckraum im Heck sowie der elektrische Scooter „Kick ’n Go“ für zusätzliche Mobilität zur Verfügung. Inspiration für den „Kick ’n Go“ lieferte der gleichnamige Tretroller, den Honda in den 1970er Jahren entwickelte. Das neue Modell verfügt anstatt eines Kettenantriebs über eine herausnehmbare Batterie, die sich über einen Anschluss im Gepäckraum des NeuV aufladen lässt.
So sieht Hondas Elektromobilitäts-Strategie für Europa aus