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HDE: Politik verspielt Chance zum Aufbau einer Elektroauto-Ladeinfrastruktur

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Elektroauto Ladestation HDE Handelsverband

Aus Sicht des Handelsverbandes Deutschland (HDE) verspielt die Bundesregierung mit der Förderrichtlinie zum Aufbau von Ladesäulen eine Chance für den flächendeckenden Ausbau einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos. „Im Einzelhandel mit seinen Parkplätzen besteht erhebliches Potenzial zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Die Bedingungen für Fördergelder allerdings machen das für den Handel unattraktiv“, so HDE-Abteilungsleiter Energiepolitik, Lars Reimann.

Ohne Förderung gehe es nicht, die Investitionen könnten sich erst dann amortisieren, wenn ausreichend Elektrofahrzeuge auf dem Markt sind, so der HDE. Aktuell sei das aber noch nicht der Fall. Die Einmalkosten für eine Ladesäule belaufen sich dem Handelsverband zufolge auf rund 30.000 Euro. Hinzu kämen noch Kosten für die Wartung. Ein Geschäftsmodell sei damit aktuell „nicht ersichtlich“. Unabhängig von einer Förderung plane der Einzelhandel in Deutschland als Kundenservice und Marketingaktion in diesem Jahr aber die Installation von rund 200 Ladesäulen.

Für den Handel sei es laut dem HDE auch eine Herausforderung, dass Elektroauto-Ladesäulen für eine Förderung 24 Stunden sieben Tage die Woche erreichbar sein sollen. „Parkplätze sind im Handel für die Kunden reserviert. Sind die Stellplätze bei Öffnung des Marktes durch Langzeit- oder Über-Nacht-Parker besetzt, verärgert das die Kunden“, so Reimann. Zudem sehe die Richtlinie vor, dass der Fördermittelgeber die Auswahl der Standorte für die Ladesäulen trifft. Gerade die Standortwahl sei jedoch für die Handelsunternehmen eine strategische Entscheidung, die sie sich nicht aus der Hand nehmen lassen können.

Der HDE bemängelt auch die Mindestbetriebsdauer der Ladesäulen von sechs Jahren. Diese sei zu lang für den Handel, da Einzelhandelsflächen überwiegend angemietet oder gepachtet würden. Bei der Installation einer Ladesäule müsste daher immer das Risiko einer vorzeitigen Geschäftsaufgabe berücksichtigt werden. „Die Förderbedingungen müssen spezifischer auf den Handel zugeschnitten werden. Ansonsten lässt die Politik hier ein großes Potenzial für E-Ladesäulen brachliegen“, betont Reimann.

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