
Der Vize-Chef der SPD-Bundestagsfraktion Hubertus Heil glaubt nicht daran, dass im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein werden. „Die Wahrheit ist: Das Ziel wird grandios verfehlt“, so Heil im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel (Samstagsausgabe). Der Grund dafür seien die „allgemein bekannten“ Probleme mit der Ladeinfrastruktur und der Reichweite heutiger Elektroautos.
Die damalige große Koalition hatte im Jahr 2009 erstmals das Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen ausgerufen. Diese Zahl wurde seitdem immer wieder ins Spiel gebracht, gilt mittlerweile jedoch als nicht mehr erreichbar. Auch der nach langem Ringen Mitte 2016 eingeführte Umweltbonus – auch bekannt als Elektroauto-Kaufprämie – hat bisher nicht zu dem erhofften Stromer-Boom geführt.
Neben den noch vergleichsweise hohen Preisen von elektrisch angetriebenen Pkw gilt die begrenzte Reichweite vieler Modelle als größte Hürde von Elektromobilität. Heutige Elektroautos können in der Praxis meist nur um die 200 Kilometer oder weniger mit einer Akkuladung fahren, danach muss das Fahrzeug mehrere Stunden geladen werden. Bis Ende des Jahrzehnts kommende neue E-Modelle diverser Hersteller versprechen mindestens 300 Norm-Kilometer und schnellere Ladezeiten. Aktuell bietet einzig US-Hersteller Tesla langstreckentaugliche Elektroautos an.
SPD-Fraktionsvize: Elektroauto-Ziel „wird grandios verfehlt“