
Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach auf dem Tech-Festival South by Southwest (SXSW) in den USA mit dem Digital-Magazin t3n.de unter anderem ausführlich über die Elektroauto-Konkurrenz Tesla, das autonome Fahren und eine mögliche Zellproduktion für Elektroauto-Batterien
Zetsche gab zu, dass es Tesla zu verdanken sei, Elektroautos vom „Müsli-Image“ des Verzichts befreit zu haben. Der Stromer-Pionier habe „sicherlich einen positiven Impuls gesetzt, weil sie nicht sagen, Elektromobilität ist Verzicht und Müsli, sondern im Gegenteil: das ist Power und Begeisterung“. Und das sei „der richtige Weg“, so Zetsche, den auch Daimler beschreiten will: Allein bis 2025 sind mindestens zehn neue Elektroauto-Modelle vorgesehen. Den Anfang macht der Mittelklasse-SUV EQC, der ab 2019 auf die Straße kommen soll.
Auch beim autonomen Fahren sei „technologisch ganz klar erkennbar, wohin der Weg geht“, so Zetsche. Auch „das Robo-Taxi werden wir in nicht so ferner Zukunft sehen“, ist sich der Daimler-Chef sicher. Die größten technischen Herausforderungen seien aktuell Wetterlagen mit starkem Schneefall oder Glätte sowie „störende Gegenstände auf der Autobahn“, sagte er t3n.de.
Bereits die aktuelle E-Klasse könnte demnach „viel mehr – aber das Fahrassistenz-System ist nicht soweit freigeschaltet, weil bei uns Sicherheit und Verantwortung ganz vorne stehen“, sagte der Daimler-Chef. Auch der Gesetzgeber lasse sich Zeit mit einer Erlaubnis autonomer Fahrfunktionen, was Zetsche gut findet: „Die Gesetzgebung würde einen Fehler machen, wenn sie einfach sagen würde: ‚Macht, was ihr wollt, ist alles gut’.“ Es sei „der bessere Weg“, bei diesem Thema langsam vorzugehen.
Im Bereich der Zelltechnologie für Elektroauto-Akkus sei „ein großer Wettbewerb im Gange“. Für Autohersteller Daimler, der die Zellen von Zulieferern bezieht, sei es „wichtig, dass wir flexibel in der Lage sind, die jeweils leistungsfähigste und günstigste Zelle kaufen zu können“, sagte Zetsche. Daimler forsche aber auch selbst in diesem Bereich, „denn wenn die nächste Technologie kommt, kann es sich tatsächlich nochmal lohnen, in die Zellproduktion einzusteigen.“
Daimler-Chef: Tesla hat Elektroauto vom „Müsli-Image“ befreit