
Im Bayerischen Bad Endorf haben drei bastelwütige Jungs einen älteren BMW-Mini zum Elektroauto umgebaut, mit 70 kW Leistung, 16 kWh Akkukapazität und einer Reichweite von bis zu 160 Kilometern. Dafür musste unter anderem der nicht mehr erwünschte Otto-Motor gegen einen Elektromotor ausgewechselt werden.
Reinhard Roßmy, der das Projekt mit seinen zwei Söhnen umsetzte, berichtet: „Am Silvestertag 2015 begannen wir bei eisigen Temperaturen in der privaten Werkstatt mit dem Ausschlachten der nicht mehr benötigten Komponenten, z.B. Verbrennungsmotor, Auspuffanlage, Tank, Lichtmaschine, Anlasser, usw. – oder besser gesagt: Es wurde alles ausgebaut, was ölig ist und stinkt.
Nach kurzer Zeit war das Auto ausgeschlachtet und die unterschiedlichen Antriebs- und Akkuvarianten wurden analysiert, Angebote eingeholt und zuletzt beschafft. Bei den Überlegungen zum Umbau bereiteten uns einige Punkte Kopfzerbrechen – nicht nur da wir als Nicht-KFZ-Mechaniker ans Werk gingen: Wie verbinden wir den Elektromotor mit dem bestehenden Getriebe? Wo und wie bringen wir die Akkus unter? Was macht der CAN-Bus mit ABS und Airbag? Schaffen wir die TÜV-Zulassung? Neben all diesen Themen war es ein Leichtes die Motor- und Akku-Kistenhalterungen und Verkabelungen zu realisieren.
Durch die Zusammenarbeit der ganzen Familie, sowie durch die gute Beratung von Freunden und Fachleuten konnten wir uns nach zehn Monaten Umbauzeit (25 Tage reine Arbeitszeit), hinter das Steuer unseres Traumautos setzen. Schließlich kam es zur Zulassung Mitte Oktober 2016 und nun haben wir mit dem weltweit einzigartigen Eigenbaumodell eines Mini Cooper über 5000 km umweltschonend und kostengünstig – dank eigener Photovoltaikanlage und Ökostrom – zurückgelegt.
Unser Traum ist in Erfüllung gegangen und deshalb passt unser Leitmotto wohl am besten für dieses oder andere Projekte in unserer Welt: ‚Manche Menschen träumen von großen Dingen, während andere wach sind und diese vollbringen.‘“
Mini Cooper E: „E“ für Elektroauto-Eigenumbau-Projekt