BMW will trotz dem ramponierten Image von Dieselautos an der vor allem in Europa nach wie vor sehr beliebten Antriebsart festhalten. Vertriebschef Ian Robertson kritisierte im Rahmen der Auto Show Shanghai diesen Monat, dass bei der Diskussion um zu hohe Abgaswerte nicht zwischen alter und neuer Diesel-Technik unterschieden werde. „Tatsächlich ist der Diesel mit der Euro-6-Norm ein sehr sauberer Antrieb“, so Robertson.
Es sei „eher unglücklich, was in Europa passiert“, findet Robertson. In der Vergangenheit hätte die Politik die Autohersteller zur Weiterentwicklung des Diesel ermutigt. Um den immer strenger werdenden Umweltgesetzgebungen für die Branche gerecht werden zu können, wolle BMW daher vorerst weiter auf Dieselfahrzeuge setzen. Bei privaten Käufern registriere man ohnehin nur einen „leichten Rückgang der Bestellungen, aber auch nur einen leichten“.
Langfristig setzten aber auch die Bayern auf den Elektroantrieb. Robertson sprach sich für weitere staatliche Fördermaßnahmen für die alternative Antriebsart aus. „Länder, in denen es Anreize gibt, werden diese Entwicklung vorantreiben“. Die 2016 eingeführte deutsche Kaufprämie für Elektroautos habe den Stromer-Absatz bei BMW zwar angeschoben. Die Antragszahlen seien aber noch gering, da Deutschland zu spät gekommen sei, kritisierte Robertson.
BMW-Vertriebschef: Euro-6-Diesel „ein sehr sauberer Antrieb“