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Energie-Experten zeigen Respekt vor der Aufgabe „Elektromobilität“

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Elektroauto-Stromnetz

Das Stromnetz in Süddeutschland ist laut Expertenmeinung nicht auf eine große Masse von Elektroautos und Wärmepumpen ausgelegt. Ein Extremszenario, das so sicherlich nicht eintreten wird, soll die Bedenken veranschaulichen: „Wenn sämtliche bayerischen Haushalte ein Elektroauto hätten und alle gleichzeitig abends auf die induktive Ladeplatte mit 11 kW fahren würden, bräuchten wir eine Leistung von 77 Gigawatt“, so Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (DPA) zufolge.

Das wäre ein Vielfaches des derzeitigen maximalen Leistungsbedarfs in Bayern von 12,5 Gigawatt. Das werde so nicht eintreten, so Fischer – „weil die Akkus größer werden und daher alle Fahrzeuge nicht jeden Abend laden werden“. Außerdem ist es eher unwahrscheinlich dass alle Fahrzeuge tatsächlich gleichzeitig mit voller Leistung geladen werden. Das Beispiel allerdings zeige die Dimension der Aufgabe „Elektromobilität“.

„Wenn alle sieben Millionen Autos in Bayern elektrisch fahren würden, hätten wir einen um 20 bis 25 Prozent höheren Strombedarf“, fügte Fischer hinzu. Doch Atomstrom, der in Bayern bis zur Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 noch knapp die Hälfte des Strombedarfs lieferte, wird ab 2023 fehlen und muss anderweitig erzeugt oder beschafft werden. Eine weitere Aufgabe, die erledigt werden will – ganz abgesehen vom zusätzlichen Bedarf für Elektroautos.

Laut aktuellem Netzentwicklungsplan werde Süddeutschland künftig zwischen einem Viertel und der Hälfte des Strombedarfs aus anderen Bundesländern oder dem Ausland importieren müssen. In Norddeutschland könnte dagegen die Stromproduktion laut Netzentwicklungsplan die Nachfrage um mehr als das Doppelte übersteigen. Die Energie wäre also da. Sie muss nur dorthin, wo sie auch gebraucht wird. Geplante Gleichstrom-Höchstspannungstrassen von Nord- und Ostdeutschland in den Süden sollen nach allgemeiner Einschätzung frühestens 2025 fertig sein.

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