Quantcast
Channel: ecomento.tv
Viewing all articles
Browse latest Browse all 15413

Autohersteller schlagen CO2-Ziele vor, Umweltministerium reagiert verschnupft

$
0
0
ACEA-Zetsche-Co2-EU

Ab 2021 darf die Neuwagenflotte eines Herstellers in der EU im Durchschnitt nicht mehr als 95g CO2/km ausstoßen. Bei Nichterfüllung der EU-Vorgabe drohen Strafzahlungen. Für die Zeit danach sind weitere Emissions-Einsparungen geplant. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat nun stellvertretend für die europäische Autobranche in die Zukunft geblickt.

„Die Industrie ist bereit, weitere Einsparungen vorzunehmen“, so Zetsche in seiner Funktion als Präsident des europäischen Herstellerverbandes ACEA. Er bietet im Namen der Branche eine weitere Reduzierung der Emissionen von 20 Prozent von 2021 bis 2030 an. „Wir wollen Teil der Lösung sein“, betont der ACEA-Chef.

„Nach 2021 wird die CO2-Reduzierung allerdings teurer, weil viele der heute verfügbaren Technologien bereits eingesetzt werden“, erklärte Zetsche. Die Industrie bestehe daher auf dem weiteren Einsatz moderner Dieselmotoren, die deutlich umweltfreundlicher als Benziner seien. „Jeder Schritt weg vom Diesel wird erhebliche Herausforderungen für die Klimaziele nach 2021 bringen“ warnt Zetsche.

Der europäische Autoverband will seine Vorschläge zum Erreichen der Klimaziele an die Entwicklung der Elektromobilität knüpfen. Sollten Elektroautos sich im nächsten Jahrzehnt nicht schnell genug durchsetzen, dürften die Hersteller dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Die Entwicklung hänge maßgeblich vom Ausbau der Infrastruktur durch die europäischen Mitgliedsstaaten ab, argumentiert der ACEA.

Wenn es nach dem Herstellerverband geht, sollen die Zielvorgaben für die Branche je nach Land unterschiedlich ausfallen. Während sich Elektroautos in Norwegen bereits heute bestens verkaufen, wird vor allem für Länder in Südeuropa eine deutlich langsamere Marktdurchdringung von Elektroautos erwartet. Zetsche schlägt vor, die Ziele im Jahr 2025 noch einmal zu überprüfen und gegebenenfalls nachzujustieren. Eine feste Quote für Batterie-Autos lehnt der ACEA ab.

Das deutsche Umweltministerium reagierte verhalten auf die Vorschläge zur Reduzierung der CO2-Emissionen der europäischen Autohersteller. Das Ministerium verwies darauf, dass es nicht Aufgabe der Automobilindustrie sei, die eigene Regulierung zu lenken. „Diese Vorgaben macht immer noch die Politik“, betonte ein Sprecher der Behörde. Das Umweltministerium verwies darauf, dass die EU-Kommission noch in diesem Herbst eigene Vorschläge machen wolle.

Autohersteller schlagen CO2-Ziele vor, Umweltministerium reagiert verschnupft


Viewing all articles
Browse latest Browse all 15413

Trending Articles