
Der Physiker Richard Randoll geht davon aus, dass „schon 2026 das endgültige Aus für den Verbrennungsmotor“ ansteht. „Wenn Ihnen im Jahr 2036 ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor begegnet, ist es vermutlich mindestens zehn Jahre alt“, sagte er in einem Interview mit Spiegel Online.
Für diese These habe er „unter anderem die weltweiten Verkaufszahlen von reinen Batterie-Elektrofahrzeugen ausgewertet“. Demnach verdopple sich „alle 15 Monate die Zahl der verkauften batteriebetriebenen Elektroautos“. Im Sommer 2026 soll die Zahl von 100 Millionen Elektroautos jährlich erreicht werden, „das ist dann voraussichtlich die komplette Weltproduktion“, so Randoll.
Nur ein simples Zahlenspiel?
Das Ergebnis aus diesem etwas simplen Zahlenspiels kann der Physiker mit einer weiteren Überlegung untermauern, „die auf das gleiche Jahr hinausläuft“. Ein Technologiewandel dauere „genau so lang, wie die Lebensdauer des alten Produktes ist. Bei Verbrennungsfahrzeugen rechnet man mit einer mittleren Lebensdauer von 15 Jahren. Nimmt man den Marktstart des LEAF, also das Jahr 2011, wäre im Jahr 2026 der Technologiewandel zum E-Auto geschafft“, so der Wissenschaftler.
„Unzählige“ Beispiele aus anderen Branchen
Es gebe „unzählige“ Beispiele aus anderen Branchen, die diese These belegen: „Der Technologiewandel vom Handwebstuhl zum dampfbetriebenen Webstuhl, vom Holzsegelschiff zum Stahldampfschiff, von der Pferdekutsche zum Automobil mit Verbrennungsmotor, von der Dampflok zur Elektrolok, vom Röhrenbildschirm zum Flachbildschirm, von der Analogfotografie zur Digitalfotografie, vom Handy zum Smartphone, von der Glühbirne zur LED sind nur ein paar Beispiele aus der Vergangenheit“. Und „parallel zur Mobilitätswende“ laufe aktuelle „die weltweite Energiewende im Strom- und Heizungssektor“.
Politische Forderungen wie die der Grünen, Diesel- und Benzinmotoren ab 2030 zu verbieten, hätten trotz des vorausgesagten Verbrenner-Endes für 2026 Sinn: „Weil die Entscheidungen für neue Automodelle jetzt getroffen werden müssen, brauchen wir den Weckruf durch die Politik – auch mit konkreter Deadline“. In „Zeiten eines Wandels“ sei „ein Verbot alter Technologie zu einem gut abgeschätzten Zeitpunkt verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik“ und könne „dafür sorgen, dass heimische Unternehmen den Wandel überdauern“.
Physiker sagt Verbrenner-Ende für 2026 voraus