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VW wünscht sich Mitstreiter zum Aufbau einer Zellproduktion für Elektroauto-Batterien

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VW-Zellproduktion-Elektroauto-Batterien

Der VW-Markenvorstand Herbert Diess wünscht sich eine gemeinsame europäische Initiative zum Aufbau einer Zellproduktion für Elektroauto-Batterien. Dadurch sollen den dominierenden asiatischen Lieferanten Marktanteile abgenommen werden. „Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, dass sich die deutsche und europäische Industrie an der Stelle stärker engagiert“, sagte Diess der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview auf der Automesse IAA in Frankfurt.

Diess sagte, dass die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos eines der großen Wachstumsfelder der nächsten Jahrzehnte sein werde. Dies dürfe man im Hinblick auf die daraus entstehenden Umsatzmöglichkeiten nicht einfach so den asiatischen Lieferanten überlassen. Etwa 40 Prozent der Wertschöpfung eines Elektroautos entfallen auf die Batterie, davon wiederum bis zu 80 Prozent auf die Batteriezelle.

„Es wird kaum Felder geben, wo man schneller wachsen kann, wenn man kompetent ist, Industrieanlagen zu bauen“, so Diess. Momentan ist Volkswagen durch langfristige Verträge an seine Lieferanten aus Asien gebunden. Diess fände es aber „gut, wenn der Wettbewerb zunehmen und ein europäisches Konsortium entstehen würde.“

Auch der Branchenverband VDA sowie der Stuttgarter Autobauer Daimler schließen eine heimische Batteriezellenproduktion nicht kategorisch aus. Die IG Metall fordert ebenfalls ein Gemeinschaftsunternehmen zur Zellproduktion, der Autozulieferer Bosch will bereits Anfang nächsten Jahres entschieden haben, ob er eine milliardenschwere Investition in die Zellproduktion wagt.

„Wenn ein Durchbruch gelingt in unserem Haus oder woanders, … kann es sein, dass es ein neues Spiel gibt, wo wir Chancen haben, eine Wettbewerbsposition aufzubauen“, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Karten würden neu gemischt, sobald ein Nachfolger für die Lithium-Ionen-Technologie gefunden sei, womöglich Lithium-Schwefel oder Festkörperchemie. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte es sei „schon wünschenswert, bei den neuen Zelltypen dann auch dabei zu sein“.

Volkswagen will ab 2018 in seinem Motorenwerk Salzgitter die Produktion von Batteriezellen und Modulen erproben – zunächst in kleinen Stückzahlen unter Laborbedingungen, später auf einer Pilotanlage. Danach will VW entscheiden, ob eine Fertigung großer Stückzahlen in Frage kommt. Konzernchef Matthias Müller hat bereits angekündigt, dass er die Batterietechnologie zu einer Kernkompetenz von VW ausbauen will.

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