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Ubitricity: Autoindustrie kann das „Elektroauto nicht mehr ignorieren“

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ubitricity-Elektroauto-Laternen-Laden

Knut Hechtfischer, Gründer des Laternen-Laden-Start-ups Ubitricity, sprach in einem Interview mit dem Magazin Berlin Valley über Straßenlaternen als Stromlieferanten, das neue Leuchtturmprojekt in London und den politischen Wind, der sich gedreht hat.

Dass Straßenlaternen für das Elektroauto eine wichtige Rolle spielen können, liege auf der Hand. Viele Leute in Metropolen hätten „keinen eigenen Parkplatz“ für ihr Fahrzeug, gleichzeitig seien aber „viele daran interessiert, Elektroautos zu fahren“. Wo also Laden? Dieses Problem könne Ubitricity „lösen, indem wir Straßenlaternen zu Ladestationen umrüsten, an denen mit unserem Smart Cable geladen werden kann“.

Momentan starte Ubitricity ein großes Projekt in London, wo „im Laufe des nächsten Jahres“ an 1000 Straßenlaternen eine Lademöglichkeit installiert sein soll. Das sei „anspruchsvoll, aber nicht unmöglich“. In Berlin ist Ubitricity seit 2013 „mit der Ladeinfrastruktur an einigen Laternen vertreten“. Dort verlaufe das Projekt noch schleppend. „In London werden wir gefördert und in Berlin eher geduldet“, erklärt Hechtfischer das Problem. Die Berliner Senatsverwaltung habe sich „für ein anderes System entschieden. Wir bemühen uns aber, auch in unserer Heimatstadt weiter zu kommen“.

ubitricity-Laternen-Laden

In London werde „das Problem jedoch als dringender erachtet: Die Straßen sind dort noch verstopfter und noch verrußter. Und auch die Elektroauto-Quote ist dort höher“. London soll für Ubitricity „ein Leuchtturm sein. Dort gibt es mehr als drei Millionen Autos. In den nächsten Jahren werden allein dort tausende Ladepunkte gebraucht. Das sind große Zahlen und es ist ein extrem wettbewerbsintensiver Markt. Hier wollen viele zeigen, was sie können“.

„Elektromobilität ist untrennbar mit der Energiewende verbunden“

Ubitricity sehe „die Elektromobilität untrennbar mit der Energiewende verbunden. Sie hilft Wind- und Solarenergie besser zu puffern. Die Autos sind sozusagen rollende Akkus. Immer wenn sie stehen, müssen sie bereit sein, Wind- und Solarenergie zu tanken“.

Hechtfischer sprach in dem Interview auch die Probleme mit der etablierten Energiewirtschaft an. „Einige Investoren“ hätten zu den Laternen-Ladern gesagt: „Eine geniale Lösung, aber das werden die euch nicht machen lassen“. Klar, „die Energiewirtschaft möchte lieber eigene Ladesäulen verkaufen“, erklärt der Gründer. In den letzten Jahren gab es „etliche gesetzgeberische Initiativen, verschiedene Verordnungen oder europäische Richtlinien, die eher für die teureren, klassischen Ladesäulen mit Zählern formuliert wurden“.

Und jetzt allerdings scheine es, als hätte sich „der Wind politisch gedreht“. Jetzt herrsche „Wettbewerb“. Die Automobilwirtschaft müsse „das Problem jetzt lösen, weil sie das Elektroauto nicht mehr ignorieren kann. Sie muss jetzt wirklich Elektroautos verkaufen. Und wer das will, muss für Ladeinfrastruktur sorgen. Wer an diesem Punkt ist, dem kann es nicht mehr egal sein, ob und wie viel Ladeinfrastruktur es gibt“.

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