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„Batteriegipfel“ in Brüssel: Politik will europäische Akku-Produktion

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EU-Elektroauto-Batterie-Produktion

Die Batterie ist die mit Abstand wichtigste Komponente eines Elektroautos. Der Akku bestimmt darüber, wie weit man mit einem Stromer am Stück fahren kann – und wie schnell sich das Fahrzeug anschließend wieder aufladen lässt. Zahlreiche Unternehmen arbeiten fieberhaft daran, möglichst leistungsfähige Speicher kostengünstig zu produzieren. Deutsche Firmen beschränken sich derzeit aber noch auf die Endmontage von Batterien mit Teilen von Zulieferern. Das soll sich ändern.

Bei einem „Batteriegipfel“ trafen sich diese Woche in Brüssel 40 Unternehmensvertreter aus der Auto-, Chemie- und Technologiebranche unter der Schirmherrschaft der EU-Kommission. Europa hinke bei Batterien hinterher, erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD). Vor allem beim Kern von Batterien, der Zelle, fehlt es noch an Know-how. Spätestens 2018 müsse es hier Machnig zufolge eine Strategie geben, ansonsten drohe das Geschäft mit Elektroauto-Batteriezellen asiatischen Hersteller wie LG, Panasonic oder Samsung überlassen zu werden.

Der Markt für Energiespeicher dürfte bis Mitte des nächsten Jahrzehnts 250 Milliarden Euro groß werden, sagte EU-Energiekommissar Maros Sefcovic. Dazu kämen noch viele neue Jobs. „Ich bin nicht gewillt, den Markt den Wettbewerbern zu überlassen“, so Sefcovic. Damit die europäische Automobilindustrie nicht den Anschluss verliert, will die Politik zusammen mit der Branche eine Strategie entwickeln.

„Ein Airbus für Batterien“

Sefcovic schwebt ein „Ein Airbus für Batterien“ vor. Er betonte: „Wir müssen gemeinsam handeln und wir müssen jetzt handeln.“ Machnig zufolge gebe es bereits einen „sehr breiten Konsens“ für den Start einer Akkuproduktion in Europa. Das Ziel sei, Forschungs- und Entwicklungs-Know-how zu bündeln. Um Elektromobilität zu fördern, will die EU nach Informationen von Spiegel.de 200 Millionen Euro für die Entwicklung von Batterietechnik zur Verfügung stellen.

Ob und wann es tatsächlich zu einer gemeinsamen, groß angelegten Batterie-Produktion in Europa kommen wird, ist noch offen. Auf dem Gipfeltreffen in Brüssel wurde lediglich ein grober Zeitplan „fürs Weiterreden und Weiterdenken“ beschlossen, berichtet Süddeutsche.de. Bis Anfang 2018 soll in Arbeitsgruppen ein konkreter Plan ausgearbeitet werden, kündigte Sefcovic an. Hersteller wie BMW, Daimler und VW, die alle umfassende Elektroauto-Offensiven angekündigt haben, zögern jedoch weiter damit, sich zu einer eigenen Batteriezellfertigung zu bekennen.

Der Automobilbranche droht im kommenden Jahrzehnt weiterer Druck von der Politik: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, dass die EU-Kommission die Autohersteller ab 2030 dazu verpflichten will, mindestens 15 Prozent aller Neuwagen in Europa mit einem Elektromotor oder anderem emissionsfreien Antrieb zu bauen. Die geplante Elektroauto-Quote soll für jeden Hersteller verbindlich und nicht verhandelbar sein. Die Behörde will damit „ein klares Signal an den Markt senden“.

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