
Der Volkswagen-Konzern hat lange mit dem Ausbau von Elektromobilität in seinem Angebot gezögert. Als Reaktion auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte haben die Wolfsburger dann aber beschlossen, umfangreich auf Elektroautos zu setzen. Unternehmenschef Matthias Müller ist überzeugt, dass sich die enormen Investitionen in neue Stromer-Modelle lohnen werden.
Er gehe davon aus, dass sich die Investments schon in wenigen Jahren rechnen, sagte Müller am Donnerstag in Wolfsburg nach VW-Angaben vor Top-Managern der Konzernmarken. Der Automanager ist überzeugt, dass die Deckungsbeiträge kontinuierlich steigen werden. Maßgeblich verantwortlich dafür sollen die stetig sinkenden Preise von Batterien – der mit Abstand teuersten Elektroauto-Komponente – sein.
Bei konventionellen Verbrennungsmotoren erwartet Müller aufgrund der weltweit immer strengeren Umweltgesetze zunehmend höhere Kosten. „In der Übergangszeit, bis sich die Kurven kreuzen – nach meiner These in fünf bis sieben Jahren -, finanzieren wir mit den Gewinnen aus den klassischen Fahrzeugen die Vorleistungen für die künftigen“, erklärte er.
Müller versprach, dass sich Volkswagen „jetzt endlich mit der nötigen Kraft um die großen Zukunftsthemen“ kümmern werde. Er räumte ein, dass der Autogigant in den Bereichen Elektromobilität, Digitalisierung und autonomes Fahren in der Vergangenheit zu zögerlich vorgegangen sei. Er blickt dennoch positiv in die Zukunft: „Wir sind vielleicht bei einigen Themen etwas spät dran. Aber sicher nicht zu spät.“
Volkswagen hat angekündigt, spätestens 2025 von jedem der rund 300 Modelle des Konzerns mindestens eine Variante mit Elektromotor im Programm zu haben. Allein bei der Kernmarke VW sollen in den kommenden fünf Jahren sechs Milliarden Euro in Richtung Elektromobilität fließen. Im Mittelpunkt steht dabei die vollelektrische I.D.-Familie, die 2020 mit einem Kompaktauto ihre Premiere feiert. Anschließend sind weitere Modelle geplant, unter anderem der SUV-Crossover I.D. CROZZ sowie der Minibus I.D. BUZZ.
Volkswagen überzeugt: „Investments für E-Autos werden sich rechnen“