Im Mittelpunkt von Volkswagens vor wenigen Wochen angekündigter Elektro-Offensive stehen die Fahrzeuge der neuen Marke VW I.D. Als erste Baureihe der vollelektrischen Modellfamilie ist ein schlicht I.D. getauftes Kompaktauto geplant, das 2019/2020 mit langstreckentauglicher Reichweite zum günstigen Preis auf Kundenfang gehen soll. Markenchef Herbert Diess hat große Pläne für den I.D.
„Der Golf des Elektrozeitalters muss wieder ein Volkswagen sein“, so Diess auf einem Kongress der Branchenzeitung Automobilwoche. Dem Ende 2016 vorgestellten Design des I.D. traut der Wolfsburger Manager ähnlich wie beim Golf „einen ikonenhaften und klassenbildenden Charakter“ zu.
Statt wie bisher auf Basis bestehender Baureihen werden VWs neue Stromer von Grund auf als Elektroautos konstruiert. Der für den konzernweiten Einsatz entwickelte E-Auto-Baukasten MEB ist seit Anfang des Jahres einsatzbereit. Auf der modular angelegten Plattform basierende Fahrzeuge werden laut Diess eine Reihe technischer Innovationen aufweisen – darunter die Elektroarchitektur E3 sowie das Volkswagen-Betriebssystem VW.OS.
„Heute werden die Komponenten im Wesentlichen durch eine embedded Software gesteuert, die direkt in den Bauteilen läuft“, erklärte Diess. Dies sei jedoch „wenig flexibel, bedingt langsame Veränderungsprozesse und ist zudem mit hohen Kosten verbunden.“ Die derzeit übliche Vielzahl von Steuergeräten im Auto will VW daher künftig deutlich reduzieren.
Diess hat vor, VWs neue E3-Architektur für App-Entwickler freizugeben. „Damit haben wir das System auf zukünftige Mobilitätsdienstleistungen vorbereitet“, so der VW-Manager und weiter: „Es wird zunehmend die Eigenschaften eines Tablet annehmen, und seine Nutzung kann schnell und einfach individualisiert werden“.
VW plant „Golf des Elektrozeitalters“