
Norbert Hofstetter, Inhaber und Geschäftsführer der Zuliefer-Firma Taktomat, hat mit einer Wirtschaftsdelegation aus Ingolstadt den Autokonzern BYD besucht – einen der größten chinesischen Autohersteller. Dem Donaukurier zufolge treibe den Unternehmer „die Sorge um, dass BYD“ mit seinen Elektroautos „den europäischen Markt erobern könnte“. Denn wenn das nur 20 Jahre alte Unternehmen so weitermache wie bisher, dann „gehört ihnen die Welt“, so Hofstetter.
Vielversprechend bzw. beängstigend (je nach Blickwinkel) klingt es durchaus, wenn man nur die harten Fakten zu BYD ins Auge nimmt: In Belgiens Hauptstadt Brüssel etwa hat BYD die Taxiflotte mit seinem e6 ausgestattet, der bis zu 400 Kilometer mit einer Akkuladung schafft und innerhalb von zwei Stunden wieder vollgeladen ist. Der e6 ist mittlerweile auch in Deutschland erhältlich.
Rein elektrische Linienbusse des Unternehmens müssen erst nach etwa 200 bis 250 Kilometern für 2,5 bis fünf Stunden an die Steckdose. Die Antelope Valley Verkehrsbetriebe in Los Angeles (AVTA) haben vor Kurzem 85 elektrische Busse der Firma bestellt und sind damit die ersten in den USA, die zu 100 Prozent auf elektrischen Antrieb setzen. In Shenzen hat BYD die weltweit größte Elektrobus-Flotte aufgestellt.
BYD sucht derzeit in Deutschland einen Standort für Forschung und Entwicklung, schreibt der Donaukurier. Angst vor deutschen Wettbewerbern wie Audi habe das chinesische Unternehmen nicht. Die einzigen, die man aktuell ernst nehme, so Sprecher Jonathan Rios der Zeitung zufolge, seien Volvo und der polnische Bushersteller Solaris. Auch die Aktivitäten von Elektroauto-Pionier Tesla sehe man entspannt, weil dieser bislang vor allem Luxusautos verkauft – im Gegensatz zu BYD, das Klein- und Mittelklassewagen anbietet.
Warum Elektroauto-Hersteller BYD manchem deutschen Zulieferer Sorge bereitet