
Als Chefentwickler bei Porsche ist es Michael Steiners Pflicht unter anderem, den Hersteller auf die Mobilität von morgen vorzubereiten und dabei zu helfen, schärfere Abgas- und Verbrauchslimits umzusetzen. Beim legendären 911er, einem ohnehin bereits recht kompakten Auto, werde „schnell klar, wie eng der Platz ist“, sagte Steiner im Interview mit der WirtschaftsWoche. Immerhin entwickle sich aber „die Batterietechnologie sich zu unserer Freude rasant weiter“.
Bei Porsche beschäftige man sich derzeit mit der Frage, „wann der richtige Zeitpunkt für eine Elektrifizierung des 911er ist“. Ein reiner Stromer wird es demnach aber nicht, sondern „eher ein Hybridkonzept wie beim 918 Spyder“. Zum „Ende dieses Jahrzehnts“ sei ein Hybrid-911er „denkbar“.
Das Thema Elektromobilität stellt die Ingenieure zwar vor riesige Herausforderungen. Aber „immer wenn eine neue technologische Ära anbricht, ist das für einen Ingenieur unglaublich spannend“, gibt Steiner zu. „Die Vielzahl an technischen Lösungen, die untersucht werden“, sei „zunächst enorm“.
Beim reinen Elektroauto wie dem Mission E, der in einigen Jahren als erster E-Sportwagen Porsches auf den Markt kommen soll, verschwinden „Verbrennungsmotor, der Tank und das große Getriebe“ komplett. Aber „diesen Platz können Batterie und Elektromotoren nicht 1:1 ausfüllen, da sie andere Anforderungen haben“. Und dann gebe es „eine Pluralität an Lösungen, die nach Performance, Bauraum, Gewicht und Kosten bewertet werden müssen“. Aus einem Sammelsurium an Möglichkeiten habe man sich bei Porsche „für zwei Elektromotoren – je einen pro Achse – entschieden anstatt einem großen oder vier kleinen für jedes Rad“.
Wie Porsche-Entwickler an der Elektrifizierung arbeiten