
In Leipzig beginnt heute eine zweitägige Ergebniskonferenz zu dem Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“. Die Bundesregierung hat in sogenannten Schaufenster-Projekten für die Förderung von Elektromobilität bisher 180 Millionen Euro ausgegeben. Im Vorfeld der Konferenz hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt neue Maßnahmen angekündigt und erklärt, dass es jetzt darum gehe, „eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen“. Er schlage daher vor, „15.000 zusätzliche Ladesäulen in ganz Deutschland“ aufzubauen.
„Mit Elektromobilität und automatisiertem, vernetztem Fahren stehen wir vor der größten Mobilitätsrevolution seit Erfindung des Automobils. Wir führen diese Entwicklung an und das soll so bleiben. Mit dem Schaufensterprogramm haben wir gezeigt: Elektromobilität funktioniert“, so Dobrindt. Derzeit stehen Elektroautofahrern in Deutschland etwa 5000 Ladestationen zur Verfügung, der Großteil davon in großen Metropolregionen wie Berlin, Hamburg, Köln, München oder Stuttgart.
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks äußerte sich zum aktuellen Stand der Schaufenster-Prrojekte: „Unsere Ziele im Klimaschutz werden wir nur erreichen, wenn wir die verkehrsbedingten CO2-Emissionen deutlich senken. Ein Schlüssel dazu ist der Ausbau der Elektromobilität, gestützt auf erneuerbare Energien. Gleichzeitig verringert Elektromobilität die Luft- und Lärmbelastung und macht unsere Städte attraktiver. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft.“
Trotz des erklärten Ziels der Bundesregierung, bis 2020 mindestens eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben, läuft der Verkauf der Stromer derzeit nur schleppend. Um den Absatz anzukurbeln, wird derzeit über mögliche Fördermaßnahmen für Elektromobilität diskutiert, darunter die Einführung einer Kaufprämie von bis zu 5000 Euro für private sowie 3000 Euro für gewerbliche E-Auto-Käufer. Die Autoindustrie soll 40 Prozent dieser Summe tragen.
„Schaufenster Elektromobilität“
Im Jahr 2012 hat die Bundesregierung das Schaufensterprogramm zur Elektromobilität gestartet. Ziel des bis Ende 2016 laufenden Programms ist es, in Deutschland vorhandene Kompetenzen bei Elektrofahrzeugen, Energieversorgung und Verkehrssystemen zu bündeln. Vor allem aber soll Elektromobilität in der Praxis „für die Bürgerinnen und Bürger sichtbar und erfahrbar“ gemacht werden.
In den vier Schaufensterregionen Sachsen-Bayern, Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen sind rund 500 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kammern, Verbänden und öffentlicher Hand in insgesamt 145 Projekten beteiligt. Zu den Projekten gehörten Demonstrations- und Pilotvorhaben wie spezielle E-Rad-Schnellwege, eine Elektromobilitäts-Fahrschule, Elektrofahrzeuge für Langstreckenpendler oder eine „bürgeroffene“ Reparaturwerkstatt für Elektroautos. Dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zufolge kamen dabei über 3.600 Elektrofahrzeuge zum Einsatz.
Die Ergebnisse der Schaufensterprojekte wurden mit wissenschaftlicher Begleitforschung in zwölf Schlüsselthemen – von Batterie bis Verkehrsmanagement – zusammengefasst und sollen in den kommenden vier Jahren in die beschleunigte Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen, Infrastruktur und Gesetzgebung einfließen.
Dobrindt schlägt vor: 15.000 neue Elektroauto-Ladesäulen für Deutschland