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Trittin: „Neurotische Dieselfixierung beenden“, Elektroautos „die Märkte der Zukunft“

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Trittin-Diesel-Elektroauto

In Deutschland müsse man das Verhältnis zwischen Staat und Automobilindustrie hinterfragen, sagte der Grünen-Abgeordnete und ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Deutschlandfunk (DLF). Er fordert ein Ende der Diesel-Subventionierung und verweist auf die Realität in anderen Ländern: „Wenn Sie die wichtigsten Automärkte der Welt anschauen, dann stellen Sie fest: In China fahren ein Prozent der PKW mit Diesel, in den USA fahren drei Prozent der PKW mit Diesel. Das heißt, die wichtigsten Märkte der Welt für die exportorientierte deutsche Automobilindustrie sind keine Dieselmärkte“. Die Dieselstrategie der deutschen Autoindustrie sei daher mit dem VW-Skandal um manipulierte Dieselmotoren endgültig „gescheitert“.

Außerdem dürfe der Staat nicht länger zulassen, dass die Autohersteller in Deutschland Regeln wie die zum Ausstoß von Stickoxid einfach außer Kraft setzten, sagte er: „Ich würde langfristig die Frage aufwerfen, was ist eigentlich das Verhältnis zwischen Staat und Automobilindustrie? Während wir dieses Interview führen, ist es in weiten Teilen Deutschlands unter zehn Grad. Das heißt, die Stickoxid-Abgasregelungen sind in den meisten Dieselfahrzeugen einfach abgeschaltet worden. Welcher Staat lässt eigentlich zu, dass bei einer normalen Wettersituation Regeln schlicht und ergreifend ausgesetzt werden?“

Man habe in der USA „gerade erlebt“, dass dort „die Rechte der Verbraucher und übrigens die Umwelt besser, effizienter geschützt wird als in Deutschland. In Deutschland haben wir eine Kommission eingesetzt durch Herrn Dobrindt, von der man lange nicht wusste, wer da drinsitzt und nun feststellt, die gibt es zwar, aber was die rausbekommen haben, das ist bis heute der Öffentlichkeit vorenthalten worden“. In Deutschland sollte auch nicht das Kraftfahrtbundesamt für die Kontrolle und Einhaltung der Abgasstandards zuständig sein, sagte Trittin im DLF. Seiner Meinung nach müssten die Kontrollen vom Umweltbundesamt durchgeführt werden.

Zudem brauche es „Rahmenbedingungen, die die Industrie dazu bringt, für die Märkte der Zukunft zu produzieren“. Das heißt für Trittin „ganz klar: Wir müssen dahin kommen, dass die Subventionierung des Diesels über die Mineralölsteuer beendet wird“. Die resultierenden Mehreinnahmen könne man in „Kaufanreize für Elektromobilität“ stecken, da Elektroautos „die Märkte der Zukunft“ seien, „und dazu muss die deutsche Autoindustrie gebracht werden“.

Trittin: „Neurotische Dieselfixierung beenden“, Elektroautos „die Märkte der Zukunft“

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