
Die Hinweise auf ein anstehendes Reichweiten-Update für BMWs Elektroauto i3 häuften sich zuletzt, nun ist es offiziell: Die Submarke des bayerischen Herstellers „i“ erweitert ihr Angebot des kompakten Stromers ab Sommer um eine Version mit größere Batteriekapazität und über 50 Prozent mehr Reichweite (94 Ah). Der seit 2013 angebotene i3 mit 60 Ah großem Energiespeicher bleibt im Programm.
Reichweite & Leistungsdaten
Im Normzyklus NEFZ stehen laut BMW demnächst statt 190 bis zu 300 Kilometer zur Verfügung. Im Alltag sollen auch bei widrigen Wetterbedingungen und Nutzung der Klimaanlage oder Heizung mit einer Batterieladung bis zu 200 Kilometer Reichweite möglich sein. Durch eine höhere Speicherdichte der Lithium-Ionen-Zellen erreicht das kommende 94-Ah-Facelift des i3 eine Kapazität von 33 Kilowattstunden, von denen 29 kWh effektiv genutzt werden. Die Abmessungen der aus acht Modulen mit jeweils zwölf Speicherzellen zusammengesetzten Batterie bleiben dabei unverändert.
Auch die Fahrleistungen des 125 kW/170 PS starken Elektroantriebs ändern sich kaum: Von Null auf Hundert geht es im reichweitenstärkeren BMW i3 in 7,3 statt 7,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt weiterhin bei 150 km/h. Der Stromverbrauch soll unter anderem durch eine überarbeitete E-Motorsteuerung sowie optimierte Reifen mit niedrigerem Rollwiderstand um 0,3 kWh/100 km auf 12,6 kWh/100 km (NEFZ) sinken.
Für beide Batterieversionen des i3 wird es auch weiterhin eine Modellvariante mit Range Extender geben, bei der ein Zweizylinder-Benziner während der Fahrt den Ladezustand der Batterie konstant hält. Der 5000 Euro teure „Reichweitenverlängerer“ (REx) sorgt für 150 Kilometer zusätzliche Reichweite. Lokal emissionsfrei fährt der BMW-Stromer damit allerdings nicht mehr, außerdem werden zusätzlich 0,6 l/100 km verbraucht. Der Stromverbrauch wird hier mit bis zu 13,5 kWh/100 km angegeben, die CO2-Emissionen mit bis zu 13 g/km.
Eine Übersicht der technischen Daten des neuen und alten i3 gibt es hier (PDF-Download).
Neue Ausstattungen & Retrofit-Programm
Neben der höheren Reichweite hat BMW für den i3 94 Ah auch die exklusive Metallic-Lackierung „Protonic Blue“ angekündigt. Bei den Interieurdesigns ist die Dekorleiste „Dark Oak“ aus dunklem Eichenholz neu hinzugekommen. Außerdem wird es neue, leistungsstärkere Ladestationen für die heimische Garage geben, die neben einphasigen Betrieb auch dreiphasigen Betrieb mit einer Ladeleistung bis zu 22 kW unterstützen. Das soll im Idealfall für eine Ladezeit von zwei Stunden und 54 Minuten reichen.
Besitzer eines bereits ausgelieferten BMW i3 mit der ersten Batteriegeneration können dank dessen modularen Aufbaus im Rahmen eines Retrofit-Programms auf den neuen Akkutyp umrüsten. Die für die neuen 33-kWh-Akkus eingetauschten 22-kWh-Speicher werden für den Aufbau von stationären Stromspeichermodulen weiterverwendet. Die Kosten für den Tausch sind noch nicht bekannt.
Ab Sommer 2016 verfügbare Versionen
Unterm Strich erweitert sich die Modellpalette des BMW i3 mit der Einführung der 94-Ah-Ausführung auf vier Versionen:
- BMW i3 60 Ah: 34.950 Euro (BEV)
- BMW i3 60 Ah: 39.950 Euro (REx)
- BMW i3 94 Ah: 36.150 Euro (BEV)
- BMW i3 94 Ah: 41.150 Euro (REx)
Wettbewerber
Mit dem anstehenden Akku-Upgrade schließt der i3 in diesem Jahr mit etwas Verzögerung zu der Konkurrenz im kompakten Elektroauto-Segment auf. Vergleichbare Stromer werden unter anderem von Mercedes-Benz (B 250 e, 39.151,- Euro, bis zu 230 km), Nissan (LEAF, 34.385 Euro, bis zu 250 km), Renault (ZOE, 21.500,- Euro, bis zu 240 km) und Kia (Soul EV, 30.790,- Euro, bis zu 212 km) angeboten. Anfang 2017 will Opel zudem den Ampera-e mit über 300-Elektro-Kilometern auf den Markt bringen.
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BMW i3 ab Sommer mit 33-kWh-Batterie und 300 Kilometer Reichweite