
Die Produktion von Teslas neuem Elektroauto Model 3 beginnt erst in etwa 18 Monaten. Zwar wurde der Stromer für den Massenmarkt bereit offiziell vorgestellt, bei den drei bei der Weltpremiere gezeigten Fahrzeugen handelte es sich allerdings nur um erste Prototypen. Die finale Ausstattung und Technik im Inneren befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. Und auch das Außendesign könnte noch diverse größere und kleinere Änderungen erfahren. Bezüglich technischen Details hält sich Tesla bislang noch bedeckt, nun sind aber einige neue Informationen zur Batteriegröße des Model 3 bekanntgeworden.
Colin Langan, Analyst der Schweizer Grossbank UBS, sprach kürzlich davon, dass Teslas in den USA 35.000 Dollar vor Steuern kostender „Volks-Stromer“ Model 3 dem kalifornischen Hersteller 1510 Dollar (1310 Euro) Verlust pro Fahrzeug bescheren könnte. Gemeinsam mit Batterie-Experte und Ex-General-Motors-Manager Jon Bereisa argumentierte Langan, dass ein „erschwingliches“ Model 3 über eine 60-kWh-Batterie ähnlich der des Ende 2016 kommenden Chevrolet Bolt verfügen müsse.
Der Preis für den Akku soll laut Langan und Bereisa beim Tesla Model 3 260 US-Dollar pro kWh betragen. Für den Chevy Bolt setzten beide 215 pro kWh an. Neben den Batteriepreisen wurden für Tesla zudem weitere Kostenposten wie Sensoren und Aluminium sowie vorerst noch vergleichsweise niedrige Produktionsmengen genannt. Der bei Tesla für den Bereich Investor Relations zuständige Manager Jeff Evanson schaltete sich daraufhin ein und betonte, dass das Model 3 nicht komplett aus Aluminium gefertigt wird. Zudem koste die Produktion der Akkus für die Elektroauto-Limousine Model S mittlerweile weniger als 190 US-Dollar pro kWh.
Evanson erklärte weiter, dass das Model 3 weniger als 60 kWh benötigen wird, um die angekündigte Reichweite von mindestens knapp 320 Kilometern mit einer Batterieladung (nach US-Norm EPA) zu realisieren. UBS-Analyst Bereisa blieb trotzdem skeptisch, seinen Berechnungen nach werden erst um 2025 Preise von unter 155 US-Dollar pro kWh erreicht.
Unabhängig von den tatsächlichen Kosten für Teslas nächstes Elektroauto zeigt die aktuelle Diskussion, dass die Preise für Batterien zuletzt wohl deutlich schneller als erwartet gefallen sind. 2009/2010 ging man noch davon aus, dass die Speicher von Chevrolets Elektroauto mit Reichweitenverlängerer Volt – hierzulande als Opel Ampera bekannt – sowie Nissans Stromer LEAF bis zu 1200 US-Dollar pro kWh betrugen. Seitdem hat sich also viel getan. Als Schwelle für wettbewerbsfähige Elektroauto-Preise im Vergleich zu Verbrennern werden derzeit 100 US-Dollar pro kWh angesehen.
Tesla Model 3 erhält kleineren Akku als Chevrolet Bolt – Batteriepreise stark gesunken