
Jutta Kleinschmidt ist die wohl bekannteste Rallye-Pilotin der Welt. Im Interview mit Business Insider spricht die Physikerin und Ingenieurin über ihre Begeisterung für die Elektromobilität. Das Thema E-Mobilität liege ihr „schon seit mehreren Jahren sehr am Herzen“ – es sei „ein weites Feld, auf dem gerade unglaublich viel passiert: Autonomes Fahren, Batterietechnik, Leichtbauweise, Vernetzung der Autos, Digitalisierung – die ganze Autoindustrie denkt gerade um. Das ist eine Riesenherausforderung“.
Einen charmanten Vergleich bringt Kleinschmidt gegen die Vorbehalte beim autonomen Fahren ins Feld: „Als die Waschmaschine erfunden wurde, hat doch auch keiner gesagt, ‚ich will lieber weiter mit der Hand waschen‘“, sagte sie. Das autonome Fahren heiße schließlich auch nicht, „dass die Leute zukünftig völlig die Hand vom Lenkrad lassen sollen“, sagte sie dem Business Insider. „Aber wenn ich in der City im Stau stehe oder auf der Autobahn stur geradeaus fahre, kann ich doch was Schöneres machen, als auf den Verkehr zu achten. Und mir das Selbstfahren für eine schöne kurvige Bergstrecke aufheben.“
Über die elektrischen Boliden der Formel-E-Serie sagt die Rallyefahrerin, dass der entscheidende Unterschied zu Verbrennern das „enorme“ Drehmoment sei: „Die Kraft wird direkt an die Räder übertragen. Dadurch hat man in den unteren Geschwindigkeiten bis vielleicht 120, 130 Stundenkilometer eine wahnsinnige Beschleunigung“. Das Gefühl beim ersten Losfahren sei „gigantisch, auch beim Beschleunigen aus der Kurve heraus“.
Das größte Problem, findet Kleinschmidt, sind die Batterien: „Das haben die Deutschen etwas verpennt. Da hätte man das gute deutsche Ingenieurwesen ganz anders einsetzen können“.
Rallye-Pilotin Kleinschmidt: „Das Thema Batterien haben die Deutschen verpennt“