
Autos mit Brennstoffzelle sind, meint so mancher, ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Verbrenner-Autos, da sie hohe Reichweiten schaffen und schnell nachgetankt werden können. Momentan sind sie aber noch Exoten auf den Straßen. Der neue Carsharing-Anbieter in München, BeeZero, will das nun ändern. Seit Mitte August ist das von der Linde-Gruppe ins Leben gerufene Angebot mit zunächst 50 Wasserstoff-Autos verfügbar.
„Die Leute sollen das mal ausprobieren, die Scheu verlieren“, sagte Thomas Schäfer von BeeZero der Automobilwoche zufolge. „Wir versuchen, die Leute für eine gute Technik zu begeistern, Aufmerksamkeit zu schaffen“. Es gehe um den „Aha-Effekt“. Der Wasserstoff im Tank reicht für 400 Kilometer, das Tanken übernimmt der Anbieter. Wer aber „Lust hat“, könne dies auch selbst einmal ausprobieren: „Einfach Tankrüssel rein, Knopf drücken, und in fünf Minuten ist voll“, so Schäfer.
BMW und Sixt setzen mit der Einführung von Elektroautos in ihrem Carsharing-Dienst DriveNow auf einen ähnlichen Effekt wie Linde: „Indem wir Menschen mit E-Mobilität in Berührung bringen, können wir die Gesellschaft für dieses Thema sensibilisieren“, so Geschäftsführer Nico Gabriel dem Fachblatt zufolge.
Auch Brennstoffzellenautos haben noch ein Infrastruktur-Problem
Eine Sensibilisierung ist auch dringend nötig, sei es für Elektro- oder Wasserstoffautos, um den Abschied von Benzinern und Dieseln zu beschleunigen. Vor allem an der Infrastruktur für Brennstoffzellenautos hapert es aber noch – aktuell sind nur knapp 20 Tankstellen in Deutschland verfügbar, in zwei Jahren sollen es immerhin um die 100 sein.
Thomas Schäfer von BeeZero sagt: „Wir müssen jetzt drauf springen, sonst ist der Zug abgefahren.“ Bei der individuellen Mobilität erwartet er eine Art Arbeitsteilung: „Für kurze Strecken in der Stadt kleine Batterie-Autos, die über Nacht an der Steckdose wieder aufladen. Und für mittellange Fahrten eher Wasserstoff.“
Wasserstoff-Carsharing BeeZero: Es geht um den „Aha-Effekt“