
Hybridautos mit Anhängerkupplung? Gibt es erstaunlich wenige. „Viele Hersteller geben gar keine, andere nur lächerlich geringe Anhängelasten für ihre Hybride frei“, kritisiert das Camping-Fachblatt Caravaning. „Einziger bisheriger Leuchtturm in der Menge und unter Caravanern durchaus bekannt“ sei der Lexus RX Hybrid. Nun gibt es mit dem Toyota RAV4 „aus gleichem Hause“ und mit selber Technik eine günstigere Alternative.
Um aus dem RAV4 Hybrid ein „ordentliches Zugfahrzeug zu machen“, müsse „die Allradvariante her, mit der praxistaugliche 1650 kg Anhängelast freigegeben werden“. Im Test hing an der Kupplung ein knapp 1000 kg schwerer Wohnanhänger, und so ging es auf eine „intensive Testrunde: Landstraße, Großstadt quer durch München im Stop-and-go-Verkehr, Autobahn-Etappe, enge Berg-Serpentinen mit ansehnlicher Steigung bis auf 1200 Meter über Meereshöhe“. Damit sei „alles abgebildet, was Anhänger-Fahrer üblicherweise abfordern“.
Auf der Autobahn laufe „das Gespann ruhig und unauffällig“, bei „niedrigen bis mittleren Geschwindigkeiten“ jedoch „werden deutliche Nicktendenzen ins Heck eingeleitet. Je geringer das Tempo und je schlechter der Untergrund, umso deutlicher“ sei der Effekt „wahrnehmbar“, so Caravaning. Auch die Erfahrung mit der Getriebeabstimmung falle „zwiespältig“ aus: Hier können „schon zwei bis drei km/h, eingepegelt per Tempomat, den Unterschied“ zwischen „Drehzahl-Exzess und souveränem Gleiten“ ausmachen: „Die regelkonformen 100 km/h funktionieren akzeptabel, beim Ausnutzen der 105 km/h-Grenze“ schwinge „sich der Benzinmotor immer wieder in den Hochdrehzahlbereich auf“. Auf der Testrunde mit dem Wohnwagen schluckte der RAV4 Hybrid 12,7 Liter.
Erfreulich sei, dass der Toyota Hybrid-SUV selbst mit dem Caravan am Haken „im unteren Tempobereich ziemlich oft rein elektrisch“ fahre, was vor allem beim Rangieren unter den Blicken der „Geräuschen gegenüber hochkritischen Campingplatz-Nachbarn“ besonders positiv auffalle. Denn das „passiere mit leisem fiepen der E-Motoren ohne Motorbrummen“.
Was kann das Hybridauto Toyota RAV4 als Zugwagen? (Test)