Quantcast
Channel: ecomento.tv
Viewing all articles
Browse latest Browse all 15213

Autozulieferer: „Wir würden uns mit dem Elektroauto verbessern“

$
0
0
elektroauto-zulieferer

Die Badische Zeitung hat einige Chefs regionaler Autozulieferer zu einer Gesprächsrunde geladen und sie zu den Herausforderungen durch die Elektromobilität befragt. „Der Verbrennungsmotor bewegt heute nach wie vor eine sehr große Zahl von Fahrzeugen. Aber die Elektromobilität wird kommen. Die Frage ist nur wie schnell“, sagte Joachim Schondelmaier, Chef des Schondelmaier Presswerks. Würde „von heute auf morgen entschieden, dass nur noch Elektroautos mit Radnabenmotor fahren dürfen, wäre das für uns eine Katastrophe. Vollzieht sich aber der Wandel einigermaßen kontinuierlich über zwanzig, dreißig Jahre, können wir uns mit unseren Produkten auf die Veränderungen einstellen“.

Es werde „nicht die eine Lösung geben, nicht den einen Motor für ein Weltauto, sondern Fahrzeuge, die an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen in einzelnen Ländern angepasst sind“, meint Thomas Koepfer von Koepfer Zahnrad- und Getriebetechnik. „Entscheidend“ sei, „was der Autokäufer am Ende will“, sagte Philipp Bleich der Firma Willi Hahn, Lösungen für Kaltfließpressteile und Verbindungselemente: „Für viele ist der Verbrennungsmotor nach wie vor ein Element, was ein Auto zu etwas ganz Besonderem macht, was Spaß bereitet. Der Porsche-Motor klingt eben anders als der Polo-Antrieb.“

„Vertrauen Sie auf die Innovationskraft der Unternehmen!“

„Wenn wir alle nichts tun und keine neuen Ideen entwickeln, wird die südbadische Wirtschaft Schiffbruch erleiden. Dem ist aber nicht so. Wir überlegen uns ja schon heute, was sich verändern könnte und wie man darauf reagieren sollte. Setzt sich beispielsweise der Radnaben-Elektromotor durch, werden weiterhin viele Zahnräder benötigt. Es ist aber extrem schwierig vorauszusagen, wie sich die Nachfrage nach einzelnen Produkten langfristig entwickelt“, so Koepfer. „Vertrauen Sie auf die Innovationskraft der Unternehmen! Wir tun ja nicht so, als gäbe es diese Herausforderungen durch das E-Auto nicht, sondern suchen bereits jetzt nach Antworten“, fügte Schondelmaier hinzu.

Es sei auch „keineswegs so, dass das E-Auto nur Verlierer schafft. Wir haben durchgerechnet, was sich bei uns verändern würde, wenn das E-Auto schnell Marktanteile gewänne. Zwar würden wir Teile für den Verbrennungsmotor verlieren, aber der Bedarf an anderen Produkten wie zum Beispiel Halterungen für Batterien würde steigen. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir uns mit dem E-Auto verbessern würden“, sagte Bleich.

Thorsten Rettich von J.G Weisser Söhne meint, man müsse „sich fragen, ob viel Individualverkehr überhaupt noch gewünscht ist. Autos brauchen Platz, der gerade in den wachsenden Städten sehr knapp ist. Die Zukunft der Mobilität“ sei sehr „viel komplexer, als sie in der Debatte um das E-Auto dargestellt wird“.

Autozulieferer: „Wir würden uns mit dem Elektroauto verbessern“

Related Stories


Viewing all articles
Browse latest Browse all 15213