
Wegen des Abgas-Skandals bei Volkswagen diskutiert die Autobranche über die Zukunft des Dieselmotors und einen stärkeren Fokus auf Elektro- und Hybridautos sowie Autos mit Wasserstoffantrieb. BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich äußerte sich zu diesen Themen in einem Interview mit Börse Online.
„Bei der BMW Group wird nicht manipuliert, und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben“, stellt Fröhlich gleich zu Beginn des Interviews klar. In der gesamten Entwicklung bei BMW seien „klare und verbindliche Vorgaben und Prozesse installiert“, damit ein Fehlverhalten wie bei Volkswagen verhindert wird.
Der Dieselmotor habe trotz der Vorfälle um manipulierte Abgaswerte „eine Zukunft“. BMW habe in den letzten Jahren die Dieseltechnologie „mit sehr großem Aufwand weiterentwickelt und optimiert“, die Erfüllung zukünftiger CO2-Grenzwerte (95 g/km ab 2021) sei „ohne Dieselantriebe undenkbar“, was daran liege, „dass ein Dieselmotor im Schnitt 15 bis 20 Prozent weniger Kohlendioxid ausstößt als ein vergleichbarer Benzinmotor“.
Die Verkaufszahlen des Elektroautos i3 als auch des Plug-in-Sportlers i8 entsprechen bei BMW ganz den Erwartungen. Interessantes Detail: In Norwegen ist „der i3 der meistverkaufte BMW“. Fröhlich merkt im Interview mit Börse Online an, dass der Markt überall dort boome, „wo es eine Förderung gibt – in den Niederlanden oder an der Westküste der USA“. Er wünsche sich auch „in Deutschland mehr Initiative durch den Gesetzgeber“, für „einen deutlichen Schub hin zu mehr Elektromobilität“.
Das Thema Wasserstoff sehe man bei BMW „eher mittel- und langfristig“: Zum einen seien die Kosten der Technologie noch sehr hoch, zum anderen die Entwicklungsschritte noch nicht ausgereift. „Wir benötigen noch zwei bis drei Stufen hin zu einer relevanten Anwendung für Kunden, die wir etwa im Jahr 2025 sehen“.
BMW-Vorstand Fröhlich: „Wir manipulieren nicht“