
Von Anfang Juli bis Mitte Oktober haben erst 3665 Käufer von reinen Elektroautos die in Deutschland für seit dem 18. Mai gekaufte Stromer erhältliche Kaufprämie bewilligt bekommen. Das sagte der Chef des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), Arnold Wallraff, der Rheinischen Post. „Die Anträge für den E-Auto-Umweltbonus nehmen zu, aber auf sehr niedrigem Niveau“, so Wallraff.
Mit der Elektroauto-Fördermaßnahme will die Bundesregierung das Interesse an Elektromobilität in Deutschland ankurbeln, um bis 2020 wenigstens eine halbe Million reine Elektroautos und teilelektrische Plug-in-Hybride auf deutsche Straßen zu bringen. „Wir haben gerade die Marke von 5000 Förderfällen für E-Autos und Hybride zusammen geknackt, haben aber Geld für 100.000 E-Auto-Förderfälle pro Jahr zur Verfügung“, so Wallraff.
Der Bafa-Präsident verriet, dass von den bis 2019 bereitstehenden Fördermitteln des Bundes in Höhe von insgesamt 600 Millionen Euro bisher erst ein einstelliger Millionenbetrag abgeflossen ist. Die Elektro-Pkw-Subvention von bis zu 4000 Euro pro Fahrzeug wird gemeinsam von Bund und Autoherstellern finanziert, Wallraff warf der Industrie jedoch vor, mit der Entwicklung nicht Schritt zu halten: „Die deutsche Industrie sieht E-Autos immer noch als Nischenmodelle. Sie hängt weiter dem Diesel-Traum nach, dabei ist völlig klar, dass nicht der Diesel die Zukunft ist, sondern das E-Auto“.
Dem Bafa-Chef zufolge müssten die Autohersteller ihre elektrifizierten Modelle mit deutlich höheren Rabatten und mehr Reichweite anbieten. Während der deutsche Automarkt im September um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchs, lag der Anteil von E-Autos trotz einem Plus von 76,6 Prozent bei gerade einmal 0,6 Prozent. Welche Hersteller und Modelle bisher am meisten von dem Elektroauto-Zuschuss profitieren, hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zuletzt Anfang Oktober in einer Zwischenbilanz veröffentlicht.
Elektroauto-Kaufprämie: Erst 5000 von 100.000 möglichen Förderfällen in 2016