
Auf dem Pariser Autosalon hat Dieter Zetsche vor kurzem einen Ausblick auf die Elektroauto-Zukunft der Daimler AG gegeben. Der Chef des schwäbischen Autokonzerns präsentierte dabei eine neue, speziell für Elektro-Pkw vorgesehene Marke. Auch der erste Stromer mit dem Elektro-Branding – ein vollelektrisches SUV – mit der Bezeichnung Mercedes-Benz „Generation EQ“ wurde gezeigt. Nach hohen Anfangsinvestitionen in die kommende Elektrooffensive sollen die Entwicklungsausgaben nun jedoch wieder zurückgefahren werden.
Zetsche kündigte im Rahmen eines Pressetermins an, dass die Kosten für Forschung und Entwicklung von 14 Milliarden Euro in 2016 zunächst wieder auf 12 bis 13 Milliarden Euro reduziert werden sollen. Die Bandbreite der Investitionen sei Zetsche zufolge derzeit „extrem herausfordernd“, da sowohl in neue Antriebstechnologien wie Elektromobilität als auch weiter in herkömmliche Systeme investiert werden müsse. Er betonte: „Wir können nicht damit aufhören, Verbrenner-Technologien voranzubringen, selbst wenn 25 Prozent aller Fahrzeuge in 2025 Elektroautos sind, da 75 Prozent keine sein werden“.
Der VW-Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte hat den Druck auf die Autobranche deutlich erhöht, verstärkt in alternative Antriebe zu investieren. Um kommende Umweltgesetze zu erfüllen, müssen Neuwagen zukünftig mit deutlich niedrigerem Verbrauch und geringeren Emissionen aufwarten. In der EU sind ab 2020/21 bei neuen Pkw durchschnittlich nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer erlaubt, ansonsten drohen hohe Strafzahlungen.
Der lokal emissionsfreie Batterie-Elektroantrieb wird derzeit als vielversprechendste Alternative zu Verbrennungsmotoren angesehen. Als führend bei reinen Elektroautos gilt momentan US-Hersteller Tesla Motors, der bereits seit 2012 Langstrecken-Stromer anbietet. Auch BMW, Daimler und VW wollen bis Ende des Jahrzehnts zahlreiche neue Elektroautos auf den Markt bringen. Die Daimler AG plant trotz der großen Konkurrenz, mit der Marke Mercedes-Benz bis spätestens 2025 zum führenden Hersteller von Premium-Elektroautos aufzusteigen.
Trotz Elektroauto-Offensive: Daimler fährt Investitionen zurück