
In Teil Zwei des Paris-Interviews von Electrive sprach VWs Elektroauto-Chef Christian Senger über Plug-in-Hybride, die Ladeinfrastruktur für Elektroautos sowie das Elektromobilitäts-Vorzeigeland Norwegen.
Trotz seiner Nachteile „kompliziert, teuer, schwer, unpraktisch und umweltverpestend“ findet Senger, „dass der Plug-in-Hybrid eine sehr wichtige Technologie“ sei, „um die Brücke zu bauen“. Kunden in Norwegen etwa sagen, „erst wenn ein Elektroauto 600 km schafft, würden sie auch keinen Plug-In mehr in Erwägung ziehen“. Es werde weiterhin Kunden geben, die „schlichtweg den Verbrenner brauchen“.
Für die Ladeinfrastruktur brauche „es jetzt einfach mal ein entschlossenes Handeln“, obwohl nur wenige Säulen bislang Gewinne abwerfen, da sie noch zu wenig genutzt werden. Sobald aber „die Fahrzeug-Penetration groß genug ist, gerade entlang der Autobahn, ist nach unseren Analysen sehr wohl auch ein wirtschaftliches Laden darstellbar“, so Senger. Der Ausbau sei „eine gemeinsame Aufgabe“, vor allem für die „Premiumhersteller, die ja doch eher Langstreckenfahrzeuge machen. Wir müssen eigentlich alle zusammenhalten und ein Ladenetz aufbauen, das genügend Dichte hat“.
Norwegen ist, so Senger, „ein sensationelles Beispiel, wie die Elektromobilität bereits von den Leuten angenommen wird“. Das Land habe aber „besondere Voraussetzungen, Strom ist sehr günstig darstellbar, das kann man hier nicht so machen“. Zudem seien die „Fördermodelle sehr umfassend“ und „man sieht: Je mehr man tut, desto besser“.
Er will aber „nicht glauben“, dass es in Deutschland „zu wenig wäre. Heute müssen wir noch abwägen: Haben wir schon die Autos, die genügend Substanz haben für alle Nutzer? Kann es eigentlich sein, wenn ich bei uns nach Hannover an den Flughafen fahre, dass es dort nur zwei Ladesäulen gibt? Und das dann nicht mal deren Status erfasst ist? In einer Messestadt.“
VW-Elektroauto-Chef: „Es braucht jetzt einfach mal entschlossenes Handeln“