
Die Deutsche Verkehrs Zeitung (DVZ) hat in ihrer aktuellen Ausgabe dem Vater des StreetScooter, Achim Kampker, ein lesenswertes Porträt gewidmet. Darin geht es um Kampkers kurzes Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel auf der IAA 2011, nur ein Jahr nachdem er die Firma StreetScooter gegründet hatte. Eine Begegnung mit weitreichenden Folgen. Den Besuch Merkels nahmen diverse Zeitungen zum Anlass, über das noch junge Unternehmen zu berichten. Einen dieser Artikel las Jürgen Gerdes, Mitglied im Vorstand der Deutschen Post DHL Group. Wie das ganze ausging, wissen unsere treuesten Leser bereits.
Kampker ist Professor und Lehrstuhlinhaber an der Technischen Hochschule in Aachen (RWTH) und hat an eben jener Einrichtung zusammen mit Ingenieurskollegen und Studenten eben jenes Elektrofahrzeug entwickelt, das die Post deutschlandweit für die leise und emissionsfreie Brief- und Paketzustellung nutzen will. Die Entwicklung des StreetScooters sei „eine tolle Aufgabe“ gewesen, schwärmt Kampker in der DVZ. Entstehen sollte „nicht das schnellste oder das leichteste“ Elektroauto, „sondern eines, das bezahlbar ist“ und sich nicht erst bei sechsstelligen Stückzahlen zu bauen lohnt. Ein solches Auto suchte damals Gerdes vom DHL-Vorstand.
Nachdem sich DHL in Aachen gemeldet hatte, „war ich begeistert“, sagte Kampker der DVZ. Er erkannte damals „eine große Chance, mal tatsächlich etwas auf der Welt zu verändern“. Dafür sei er „extrem dankbar.“ Sein Team, um den DHL-Auftrag abwickeln zu können, durfte er sich selbst aussuchen. Bereits 2012 konnte DHL das Nutzfahrzeug „Work“ präsentieren. Zwei Jahre später kaufte der Konzern die Firma StreetScooter. Seine Mitarbeiter seien auch heute immer noch „überdurchschnittlich motiviert“, so der StreetScooter-Vater. Mit ihnen zu arbeiten mache „richtig Spaß“ und er gehe „gerne morgens hin und abends ungern weg.“
Knapp 2000 DHL-Zusteller haben dem Bericht zufolge an der Entwicklung des Elektro-Zustellfahrzeugs mitgewirkt. Ihre Ratschläge hätten zum Beispiel dafür gesorgt, dass die Konstrukteure die Ladefläche rutschfest machten, dass der Laderaum keine Radkästen hat und von drei Seiten zugänglich ist.
StreetScooter-Erfinder: „Eine tolle Aufgabe“