
Volkswagens Markenvorstand Herbert Diess sprach mit den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) über die Opel-Übernahme durch PSA, den Elektroauto-Branchenprimus Tesla und die eigenen Anstrengungen von VW in Sachen Elektromobilität.
Für Diess steht demnach fest, dass „der Wandel hin zu E-Mobilität die ganze Automobilindustrie verändern“ werde. Der französische Autohersteller PSA (Peugeot, Citroën, DS), der sich vor wenigen Wochen die Marke Opel einverleibt hat, sei „sehr aggressiv unterwegs, auch beim Thema Elektromobilität“. Dies sieht der VW-Chef als „Verstärkung des Wettbewerbs“. Er habe aber „nicht vor, Terrain abzugeben“.
VW möchte bei der Elektromobilität bis 2025 die weltweite Führungsrolle übernommen haben, so der Plan. Das Unternehmen wolle es bald „schaffen, ein Elektroauto zum Preis eines Diesels anzubieten“, da ein E-Auto „dem Kunden eine wirkliche Alternative bieten“ müsse. Und „mit geringen Reichweiten und hohen Preisen wird’s schwierig sein“, stellt Diess klar.
Ab 2020 wolle VW Elektroautos „mit 400 bis 600 Kilometer Reichweite haben, mit viel Platz innen, mit Internet“. Der Kunde werde „lautlos und emissionsfrei unterwegs sein, wird weniger Betriebskosten haben und darf in die Städte hineinfahren“. Einen Bedarf an „viel öffentlicher Ladeinfrastruktur“ sieht Diess nicht, da „90 Prozent der E-Autos daheim, vorm Supermarkt oder bei der Arbeit laden“ werden.
Der als Branchenprimus geltende Elektroauto-Hersteller Tesla aus den USA habe in seiner Vergangenheit „viele Fehler“ gemacht, „teils wirklich naive Fehler“, sagte Diess den OÖN. Diese Fehler habe VW „nicht gemacht“. Aber diese Unbekümmertheit, wie Tesla sie lebte, „mache ein Projekt schnell. Aber auch von den Schreibmaschinenherstellern hat ja auch keiner einen Computer erfunden, von den Handyproduzenten keiner das Smartphone“.
Tesla müsse man aber „schon ernst nehmen“, sagte der VW-Chef. „Nicht von der Elektro-Seite her – der Speicher ist ganz gut –, aber der Wagen hat eben auch andere Features“.
VW-Chef: „Tesla muss man ernst nehmen“