
Scott Keogh, Audis Amerika-Chef, spricht im Interview mit dem Handelsblatt über die angekündigte Elektroauto-Offensive, warum Audi einen Elektro-SUV statt eines Kleinwagens plant, und was der Autobauer vom US-Pionier Tesla gelernt hat. Die Branche habe Tesla „einiges zu verdanken. Sie haben eine smarte Entscheidung getroffen“. Statt eines langweiligen Autos, welches „den Anforderungen der Regulierer genügt“, habe der Elektro-Vorreiter aus Kalifornien ein „sexy“ Auto gebaut, „das jeder fahren will“. Audi habe daraus „gelernt“ sich „beim e-tron SUV davon leiten lassen“.
Keogh geht wie einige andere Marktbeobachter davon aus, dass der Diesel-Skandal um manipulierte Abgaswerte bei VW die Wende zu Elektroautos „ein bisschen beschleunigen“ könnte und „sicherlich positiv motivieren“ dürfte. Einen „großen Wendepunkt“ werde es geben, „wenn die Preise so weit fallen, dass Elektromotoren günstiger zu produzieren sind als Verbrennungsmotoren“. Man komme dem „immer näher“.
Das größte Problem sei aber, „einen großen Teil der Kunden dazu zu bewegen, den Sprung zum Elektroauto zu wagen“. Deshalb haben die Audi-Verantwortlichen aus den USA „darauf gedrängt, einen Elektro-SUV für den US-Markt zu bekommen und nicht ein kleines, europäisches Stadtauto“, so Keogh. In einem SUV gebe „es auch mehr Platz, um Batterien unterzubringen als in einem kleinen Stadtauto“. Und „sobald die Autos einmal 400 bis 500 Kilometer schaffen, erfüllt das die Bedürfnisse von 95 Prozent der Autofahrer“. Eine Reichweite von weniger als 150 Kilometern überzeuge „einfach nicht so viele Kunden“.
Audi: „Wir haben Tesla einiges zu verdanken“