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Auto-Experte über Mobilitätswandel: „Autohersteller müssen sehr aufpassen“

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Bratzel-Elekroauto-Diesel-Verbot

„Elektroloks wurden nicht von Dampflokherstellern gebaut. Kein Dampflokhersteller hat das überlebt. Autohersteller müssen sehr aufpassen.“ Das sagte Autoexperte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management, als Warnung an die Autoindustrie, den Wandel zur Elektromobilität nicht zu verschlafen. Er selbst aber würde sich erst dann „am liebsten ein Elektroauto kaufen, wenn es die entsprechende Reichweite hätte“. Immerhin wäre ein Stromer „als Zweitwagen“ seine Wahl, so Bratzel in einem Interview mit der Neuen Westfälischen.

Bratzel glaubt, wie auch das Umweltbundesamt und einige andere Experten, dass Software-Updates für dreckige Dieselfahrzeuge nicht ausreichen, „um Fahrverbote in Städten verhindern zu können“. Ein Hardware-Update, um die betroffenen Fahrzeuge emissionsärmer zu machen, sei „auch eine Kosten-Nutzen-Frage“.

„Eine technische Nachrüstung der Diesel-Motoren ist erheblich zeitaufwendiger und teurer“, so Bratzel, und koste „pro Fahrzeug 1500 bis 2000 Euro. Dies müsste zumindest europaweit geschehen. Die Umrüstung von 60 Millionen Diesel-Fahrzeugen ist eine Größenordnung, die die Autohersteller nicht so einfach tragen können“.

Das Problem sei auch, dass wenn „der Diesel-Absatz durch Fahrverbote in Städten und die Verunsicherung der Bürger einbricht und die Bürger auf Benziner umsteigen, dann werden von heute auf morgen 15 bis 20 Prozent mehr CO2 ausgestoßen“. Hersteller würden dann enorme Probleme bekommen, den ab 2021 geltenden EU-Grenzwert von 95 g/km CO2 einhalten zu können.

Bratzel findet, eine verbindliche Quote für Elektroautos, um das CO2-Ziel zu erreichen, nicht sinnvoll. Er plädiert dafür, dass die Politik „der Autoindustrie eher einen Null-Emissionsausstoß vorschreiben“ soll. „Mit welcher Technologie dies umgesetzt wird, ist Sache der Industrie“.

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