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VW kassiert Absagen bei Kobalt-Ausschreibung für Elektroautos

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VW-Elektroauto-Kobalt

Die englische Financial Times (FT) berichtet, dass der Automobilkonzern Volkswagen vorerst mit dem Versuch gescheitert sei, sich langfristige Kobalt-Lieferungen für Elektroautos zu Fixpreisen zu sichern. Im vergangenen Monat hatte der Konzern eine Ausschreibung für einen Fünfjahresvertrag an mehrere Händler verschickt, um sich mit dem für Elektroauto-Akkus so wichtigen Rohstoff eindecken zu können. Es fanden sich bislang jedoch kaum Bieter, weshalb die Ausschreibung bis Ende Oktober verlängert worden sei, so die Wirtschaftszeitung.

Die Konditionen seien zu weit von der Realität des Marktes entfernt, zitierte die FT eine nicht genannte Quelle aus Händlerkreisen. Der Preis für Kobalt ist allein in den vergangenen zwölf Monaten um fast 100 Prozent gestiegen, von etwa 30.000 auf 60.000 Dollar je Tonne. Einen langfristigen Vertrag zu Fixpreisen will deshalb niemand eingehen. „Sie sind arrogant, weil sie das als Autobauer so gewöhnt sind“, zitiert das Blatt einen Händler. „Es hat keinen Sinn, darüber zu verhandeln – es ist nicht mal ein Diskussionspunkt.“

Der Rohstoff ist zu knapp, um die weltweite Nachfrage befriedigen zu können. Allein VW bräuchte wohl 80.000 bis 130.000 Tonnen Kobalt, um seine Elektroauto-Pläne umsetzen zu können, schätzen Händler. Die gesamte Produktion von Kobalt liegt weltweit derzeit aber nur bei rund 120.000 Tonnen pro Jahr.

Knapp die Hälfte der weltweiten Förderung stammt aus der Demokratischen Republik Kongo. Auch Kanada, China, Russland, Australien und Namibia sind führende Lieferanten des Rohstoffs. Kobalt ist ein Beiprodukt der Kupfer- und Nickel-Förderung und eine Schlüsselkomponente für Lithium-Ionen-Batterien. Branchenkenner rechnen damit, dass der für das nächste Jahrzehnt erwartete Elektroauto-Boom zu einer Kobalt-Knappheit und Rekordpreisen für den Rohstoff führen wird. Es dürfte riesiger Investitionen bedürfen, um neue Kobaltlagerstätten zu finden und den Rohstoff zu fördern.

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