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Trotz Zweifeln: Toyota setzt weiter auf Wasserstoff-Elektroautos

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Toyota-Wasserstoff-Elektroauto

Tesla-Chef Elon Musk hält nichts von Brennstoffzellen-Autos, bei denen mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugt wird. Auch Jaguar und andere Hersteller sehen keine Zukunft für die alternative Antriebsart. Toyota, einer der vehementesten Verfechter von Wasserstoff-Technologie, will sich nach längerem Zögern zwar verstärkt auf Batterie-Stromer konzentrieren. Die Brennstoffzelle haben die Japaner aber noch nicht abgeschrieben.

„Wir werden die Wasserstoff-Elektro-Brenntstoffzellen-Technologie in nächster Zeit nicht aufgeben“, sagte Toyota-Chef Takeshi Uchiyamada der Nachrichtenagentur Reuters. Batterie-Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge schließen sich nach Auffassung des japanischen Autogiganten nicht aus.

Toyota hat als erster Hersteller ein Serien-Wasserstoffauto auf den Markt gebracht. Die 2014 gestartete Limousine Mirai ist mittlerweile in zahlreichen Märkten verfügbar, die Verkaufszahlen entwicklen sich aber nur schleppend: Bislang wurden erst knapp 4300 Einheiten der Baureihe verkauft. Zum Vergleich: Toyotas Erfolgs-Hybrid Prius mit Verbrennungsmotor und kompakter E-Maschine fand bereits über vier Millionen Käufer.

Neben dem vergleichsweise hohen Preis des Mirai dürften die meisten Autofahrer vor allem wegen den mangelnden Betankungsmöglichkeiten vom Kauf des Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugs absehen. So gibt es in Deutschland aktuell weniger als 40 Wasserstoff-Tankstellen. Auch in den USA und anderen Ländern ist die erforderliche Infrastruktur noch so gut wie nicht vorhanden.

Toyota ist dennoch überzeugt, dass der Wasserstoffantrieb eine Daseinsberechtigung hat. Vor allem die schnellere „Ladezeit“ im Vergleich zu Batterie-Elektroautos sehen die Japaner als großen Vorteil. Zwar arbeiten Unternehmen weltweit fieberhaft an leistungsfähigeren Speicher-Generationen und schnelleren Ladestationen. Bis auf weiteres dürfte ein voller Ladevorgang bei Akku-Stromern jedoch weiter mindestens um die 30 Minuten dauern. Elektro-Pkw mit Brennstoffzelle lassen sich dagegen in wenigen Minuten mit Wasserstoff volltanken.

Um das Interesse an wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen wie dem Mirai anzukurbeln, arbeitet Toyota an höheren Reichweiten. Die aktuelle Version des Mirai kommt mit einer Tankfüllung im Alltag um die 350 bis 400 Kilometer weit. Zukünftig sollen bis zu 500 Kilometer am Stück möglich sein.

Toyota will vor allem in China, wo ab 2019 eine verbindliche Elektroauto-Quote gilt, den Absatz seiner Wasserstoffautos in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Der Chef-Entwickler des Mirai, Yoshikazu Tanaka, ist weiter überzeugt, dass Wasserstoff-Technologie eine vielversprechende Alternative zu Verbrennungsmotoren darstellt. Im Gespräch mit Reuters räumte er kürzlich allerdings ein: „Elon Musk hat recht – es ist besser, das Elektroauto direkt über einen Stecker aufzuladen.“

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