
Elektroautos aktueller Bauart fahren mit Lithium-Ionen-Batterien. Hersteller wie General Motors, Tesla oder auch Renault haben der bewährten Akku-Technologie in den letzten Jahren immer mehr Reichweite herausgekitzelt. Für den Durchbruch in den Massenmarkt sind nach Expertenmeinung jedoch neue Speicher-Lösungen erforderlich. Fisker Inc. will sich dabei als Vorreiter positionieren.
Das von dem bekannten Autodesigner Henrik Fisker gegründete Stromer-Startup hat Patente für Materialien und Fertigungsprozesse einer neuen Batterie angemeldet: Mit einer Ladung sollen Reichweiten von mehr als 800 Kilometern möglich sein. Die Ladezeit soll auf bis zu eine Minute fallen. Zum Vergleich: Branchenprimus Tesla bietet aktuell maximal 632 Kilometer, eine Vollladung dauert mindestens über eine Stunde.
New Fisker Batteries 2.5x Density, 500 Miles Per Charge & Charging in 1 Minute https://t.co/7JdRhSpyDR via @aconnectedcar
— Henrik Fisker (@FiskerOfficial) November 14, 2017
Fisker gibt an, dass seine Festkörper-Akkus eine zweieinhalb Mal so hohe Energiedichte wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien erreichen. Im Kern von Festkörper-Speichern kommt ein Feststoff-Elektrolyt zum Einsatz, der Experten zufolge sicherer, leistungsfähiger und langlebiger als die flüssige Masse in Lithium-Ionen-Akkus ist.
In Serienfahrzeugen wird Fiskers Hochleistungs-Batterie wohl nicht vor 2023 zum Einsatz kommen – dann aber zu äußerst erschwinglichen Preisen: Henrik Fisker stellt Kosten in Aussicht, die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2020 um zwei Drittel niedriger liegen. Bis dahin gebe es allerdings noch diverse „technische Engpässe“ zu überbrücken.
#CES January 2018 total reveal! 400 mile #EV range #Fisker EMotion pic.twitter.com/uNyKg9ghYl
— Henrik Fisker (@FiskerOfficial) September 23, 2017
Fisker will Anfang 2018 sein erstes reines Serien-Elektroauto vorstellen: den EMotion. Eigentlich sollte die sportliche Limousine bereits zum Marktstart mit fortschrittlichem Graphen-Akku und rekordverdächtiger Reichweite glänzen. Später erklärte Fisker dann aber, den Edel-Stromer zunächst mit herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterie anzubieten.
Mit dem 2007 gegründeten Automobil-Startup Fisker Automotive kann Henrik Fisker bereits auf langjährige Erfahrung im Bereich E-Mobilität zurückblicken. 2014 musst er das Unternehmen jedoch aufgrund finanzieller Probleme verkaufen. Sein neues Elektroauto will Fisker in ein bis zwei Jahren ab 115.000 Euro anbieten. Dafür soll es neben einem spektakulärem Design Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau sowie eine Reichweite von über 640 Kilometern geben.
Fisker: 800 Kilometer Elektroauto-Reichweite dank Festkörper-Akku