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Elektroauto-Dienstwagen: Lohnenswert für Geschäftsführer, ungeeignet für Vertriebler?

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Elektroauto-Dienstwagen-Kosten

Immer mehr private Käufer denken darüber nach, sich ein Elektroauto zuzulegen. Auch Unternehmen ziehen mittlerweile verstärkt in Betracht, auf die alternative Antriebsart umzusteigen. Bedenken wegen zu hoher Kosten sowie die nach wie vor vorherrschende Verunsicherung bezüglich der Chancen und Risiken von Elektromobilität behindern jedoch deren Verbreitung. Der Frage, für wen sich ein Stromer schon heute als Dienstwagen rechnet, hat sich eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Kienbaum angenommen.

Für die Kienbaum-Studie wurden 78 deutsche und 248 österreichische Firmen befragt – das Ergebnis: Ein „grüner“ Fuhrpark ist immer noch eine Seltenheit in deutschen und österreichischen Unternehmen. Zwar konnten sich in Deutschland 59 Prozent der Befragten durchaus vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, bisher haben jedoch lediglich zehn Prozent bereits in „grüne“ Dienstfahrzeuge investiert. Weitere sechs Prozent planen konkret den Erwerb solcher Fahrzeuge.

Auch in Österreich herrscht bei Unternehmen noch Zurückhaltung was alternativ angetriebene Dienstwagen betrifft: 47 Prozent können sich laut der Studie vorstellen, Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anzuschaffen, 14 Prozent haben sie bereits in ihrer Dienstwagenflotte und 20 Prozent haben dies konkret geplant.

Die gängigsten Umweltmaßnahmen für einen umweltfreundlicheren Fuhrpark sind Kienbaum zufolge die Nutzung von Pool Cars, die Auswahl der Fahrzeuge nach CO2-Ausstoß sowie Fahrer- und Ökotrainings. In Österreich setzen demnach bereits 62 Prozent der Firmen auf Pool Cars und gut ein Drittel achtet bei der Auswahl darauf, wie viel CO2 die zur Verwendung kommenden Fahrzeuge abgeben. In Deutschland ist dies bei gut einem Viertel der befragten Unternehmen der Fall, ebenso viele ermöglichen ihren Mitarbeitern Fahrer- und Ökotrainings.

„Viele Unternehmen verfolgen mit ihrer Dienstwagenpolitik zwei Zielsetzungen: Sie möchten sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile nutzen. Neben der Kostenkontrolle spielt die Nachhaltigkeit in der Außenwirkung der Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Oft hapert es in den Unternehmen aber noch an der Umsetzung von Maßnahmen hin zur ‚grünen‘ Dienstwagenflotte. Doch künftig werden alternative Antriebsarten wohl in den allermeisten Unternehmen deutlich mehr Beachtung finden“, kommentiert Julia Leitl von Kienbaum die Befragungsergebnisse.

Außendienstmitarbeiter sollten noch warten

Kienbaum-Vergütungsexperte Alfred Berger rät vor allem Außendienstmitarbeitern trotz wirtschaftlicher Vorteile noch vom Umstieg auf ein reines Elektroauto ab: „Ein Tesla – und jedes andere E-Fahrzeug – ist eindeutig ökonomischer. Wäre da nicht die Reichweitenproblematik. Sie ist für den Außendienst vital“. Für alle, denen die zur Verfügung stehenden Elektro-Kilometer ausreichen, sei jedoch „nicht umzusteigen ein Fehler“, so Berger.

Dem Top-Management empfehlen die Kienbaum-Experten schon heute ausdrücklich den Umstieg auf eine Elektroauto-Limousine der Oberklasse, da diese laut Vergleichsrechnung deutlich günstiger fahre. Die auf umweltfreundliche Mobilität spezialisierte Unternehmensberatung Kalomiris habe demnach errechnet, dass ein solches Fahrzeug nach fünf Jahren und 125.000 Kilometern rund 10.000 Euro günstiger zu nutzen sei als Diesel- oder Benziner-Modelle. Derzeit bietet nur US-Hersteller Tesla Motors mit dem Model S eine rein elektrische Oberklasse-Limousine an. Auch bei einem Mittelklassewagen spare man knapp 7000 Euro, „aber damit kommen wir noch nicht weit genug“, so das Fazit von Kalomiris.

Trotz des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte bei Volkswagen hat sich an den bevorzugten Dienstwagen-Marken laut der Kienbaum-Studie wenig geändert: Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist Audi die beliebteste Automarke unter Geschäftsführern. In Deutschland fahren 43 Prozent der Geschäftsführer einen Audi und auch in Österreich gehört speziell der Audi A6 zu den bevorzugten Firmenwagen. Außendienstler fahren hingegen meist VW oder obere Mittelklassemodelle wie den Audi A4, allerdings mit weniger Ausstattung als Führungskräfte.

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