
Deutschland will bis 2050 seinen CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent reduzieren. Um das ehrgeizige Ziel noch zu erreichen, müssten im Verkehr jedoch so gut wie keine Treibhausgase ausgestoßen und fossile Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel durch Erneuerbare Energien ersetzt werden. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes (UBA).
„Der Verkehr ist der einzige Sektor, der seine Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht mindern konnte. Um unsere Klimaziele auch mit einem wachsenden Güterverkehr zu erreichen, brauchen wir deutlich mehr Güter auf der Schiene und gleichzeitig ein Ende der fossilen Kraftstoffe auch beim Lkw-Verkehr,“ kommentierte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA, die Prognose-Ergebnisse.
Die Studie Klimaschutzbeitrag des Verkehrs bis 2050 soll zeigen, wie der Verkehr seinen Treibhausgasausstoß bis zum Jahr 2050 insgesamt auf null senken kann. „Für Null-Emissionen brauchen wir eine völlige Abkehr von fossilen Kraftstoffen – und zwar bei allen Verkehrsträgern“, forderte Krautzberger. Kernelement sei dabei eine Energiewende im Verkehr: Wo möglich, sollten alle Fahrzeuge mit Elektromotoren und Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei einigen Verkehrsträgern sei dies allerdings nicht realisierbar, zum Beispiel bei Flugzeugen oder Seeschiffen. Hier sollen aus regenerativem Strom hergestellte Kraftstoffe wie Power-to-Liquid (PtL) oder Power-to-Gas (PtG) eingesetzt werden.
Für den Straßengüterfernverkehr untersuchte die Studie den Einsatz von PtL in Diesel-Lkw und Oberleitungs-Hybrid-Lkw. Das Ergebnis: Beide Optionen könnten im Jahr 2050 null Emissionen im Güterverkehr ermöglichen. Die Lösung mit Oberleitungs-Hybrid-Lkw benötige dabei deutlich weniger erneuerbaren Strom. Insgesamt sei es kostengünstiger, wenn durch vorherige Verlagerung auf die Schiene bereits deutlich weniger Energie im Verkehrsbereich benötigt würde. Die Klimaschutzziele Deutschlands können nur mit treibhausgasneutralem Verkehr erreicht werden, so das Fazit der Autoren der Studie.
Umweltbundesamt-Studie: Auch in Deutschland aus für Diesel und Benziner bis 2050?