
Die WirtschaftsWoche geht in einer aktuellen Kolumne der Frage nach, inwieweit das Image von Elektroauto-Pionier Tesla nach den tödlichen Unfällen mit dem Assistenzsystem Autopilot gelitten hat. „Eigentlich“, so das Magazin, sei Tesla „nicht viel vorzuwerfen“. Habe das Unternehmen doch „immer wieder“ betont, „dass der Fahrer immer aufmerksam sein muss, auch wenn der Autopilot scheinbar seinen Dienst tut“. Es sei deshalb auch „nicht primär Teslas Schuld, dass ein Unfall tödlich endete, bei dem der Autopilot gerade aktiv war“, da der „Fahrer hätte eingreifen müssen“.
Nach einigen weiteren bestätigten Unfällen mit dem Autopiloten – zum Glück ohne tödlichen Ausgang – steht der Autohersteller stark in der Kritik. Und sinke in der Gunst der Verbraucher. Demnach sei Tesla im YouGov-Markenmonitor BrandIndex von – „für den Automobil-Sektor überragenden“ – plus 18 Punkten vor dem ersten Unfall auf aktuell minus drei Punkte (auf einer Skala von -100 bis +100 Punkte) gefallen. Nur Volkswagen sei „in dieser Kategorie noch schlechter bewertet“.
Verbraucher seien der Meinung, dass ein im Fahrzeug verbautes System auch einwandfrei funktionieren solle. Bei dem tödlichen Unfall hatte der Autopilot den Anhänger des querenden Lkw für ein hoch hängendes Straßenschild gehalten und deshalb kein Bremsmanöver eingeleitet. Einer repräsentativen Umfrage von YouGov seien 43 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass bei Unfällen der Hersteller die Hauptverantwortung tragen sollte. Nur 29 Prozent sehen demnach sowohl Hersteller als auch Fahrer gleichermaßen in der Verantwortung. Bei dem tödlichen Unfall hatte der Lkw-Fahrer dem offenbar abgelenkten Tesla-Lenker möglicherweise die Vorfahrt genommen.
In einer Umfrage der Wirtschaftswoche seien nach der Häufung schlechter Nachrichten zu Teslas Autopilot nur 34 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass das Assistenzsystem die Verkehrssicherheit erhöht. 56 Prozent glauben demnach, der Autopilot habe keine oder sogar negative Auswirkungen auf die Sicherheit.
Autopilot-Unfälle schaden Teslas Image