
„Im Moment sehe ich eher eine große Verunsicherung“, sagte der baden-württembergische IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger über den Wandel in der Automobilbranche, den die Gewerkschaft ohne allzu große Einbußen bei den Arbeitsplätzen bewerkstelligen will. In einem Interview mit der Automobilwoche erklärte er, dass es dabei nicht nur um diejenigen gehe, „die heute Kolben gießen oder Zahnräder drehen, sondern auch um die ganzen Vorbereiche wie etwa Forschung und Entwicklung für Verbrennungsmotoren“.
Die Chancen des Wandels seien „eher abstrakt in die Zukunft gerichtet“, jedoch sei „klar, dass auch neue, interessante Jobs entstehen“. Man müsse „den Wandel so begleiten, dass die derzeit Beschäftigten nicht auf der Strecke bleiben und es auch für zukünftige Generationen ausreichend Arbeitsplätze in der Branche gibt“, so Zitzelsberger.
Man müsse das Thema auch „in der ganzen Breite sehen“, denn es gehe nicht nur um Elektroautos. „Erst in der Gesamtschau mit dem vernetzten und autonomen Fahren sowie neuen Mobilitätsdiensten“ werde klar, „wie sehr sich das Automobil in den nächsten zehn bis 15 Jahren verändern wird“.
Baden-Württembergs IG-Metall-Chef ist „felsenfest überzeugt, dass es noch mindestens zwei oder drei Generationen konventioneller Motoren“ geben werde und dass „2025 noch drei Viertel aller Fahrzeuge reine Verbrenner oder Hybrid-Fahrzeuge sind“. Und was nach 2025 passiert, gleiche „einem Blick in die Glaskugel“.
In der gesamten Wertschöpfungskette der Autobranche werde es „eine komplette Neusortierung geben in der Frage, was machen die Hersteller selber und was machen die Zulieferer“. Zitzelsberger geht davon aus, dass die Hersteller „schon aus Kostengründen versuchen, viele Dinge auszulagern“. Am Ende komme es „darauf an, in allen Betrieben so viel Beschäftigung wie möglich zu halten“. Hier sei eine „vernünftige Verteilung entlang der Kompetenzen notwendig. Wer als Zulieferer etwa Erfahrung hat bei der Kühlung eines Verbrenners, kann das auch bei der Batterie einbringen“.
IG-Metall BaWü über E-Mobilität: „Es ist klar, dass auch neue, interessante Jobs entstehen“